St. Katharinen in Hamburg
Das Geläut der Hamburger Katharinenkirche besteht aus fünf Glocken. Die große wurde im Jahre 1626 von Hans Nuessel gegossen und wiegt 6,5 Tonnen. Sie ist die größte erhaltene Glocke des Gießers und erklingt in der Regel nur solistisch am Karfreitag und zu Beerdigungen. Die vier kleineren Glocken wurden im Jahre 1957 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gegossen.
Die Hauptkirche St. Katharinen ist in der Reihe der fünf Gemeindekirchen die dritte des alten Hamburgs. Sie wurde Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet. Im Zuge der Gewinnung neuer Stadtgebiete siedelten sich nach der Eindeichung hier viele Schiffsbauer und Bierbrauer an. Später zogen viele wohlhabende Kaufleute in das sogenannte Brookviertel.
Patronin und Namensgeberin von St. Katharinen ist Katharina von Alexandrien. Der Legende nach war sie eine Prinzessin aus Zypern, die in den Christenverfolgungen ihrem Glauben treu blieb und ihn gegen Autoritäten des Unglaubens überzeugend verteidigte.
In der Kirche wurde in Hamburg zuerst evangelisch gepredigt. Philipp Nicolai war um 1600 hier Hauptpastor. Der berühmte Barockorganist Jan Adam Reincken war Mitbegründer der Hamburgischen Oper. Seinetwegen pilgerte J.S. Bach nach Hamburg. Hauptpastor Johann Melchior Goeze stritt sich zu Beginn der Aufklärung mit Gotthold Ephraim Lessing um die christliche Wahrheit.
1890 musste die Gemeinde für die Gründung des Freihafens und den Bau der Speicherstadt die Brookinsel räumen und schrumpfte dabei um 20.000 Menschen. 1943 wurde St. Katharinen im Krieg schwer beschädigt. Dabei wurde die reiche Innenausstattung fast vollständig verbrannt. Stadtplanung und Kriegszerstörungen trugen weiter zur Gemeindeverkleinerung bei - bis zum Anfang des neuen Jahrtausends. Mit dem Bau der Hafencity bekommt St. Katharinen nun ihr altes Gemeindegebiet zurück.
Karte: St. Katharinen Kirche Hamburg