Kronsnest: Mit der Fähre über die Krückau nach Seester
Die kleinste Fähre Deutschlands verkehrt in Schleswig-Holstein. Sie verbindet die Orte Seester im Kreis Pinneberg und Kronsnest im Kreis Steinburg. 1576 wurde der Fährbetrieb erstmals urkundlich erwähnt.
Jährlich nutzen mehrere tausend Ausflügler bei einer Wanderung oder einer Radtour durch die Haseldorfer Marsch die Gelegenheit, die Krückau auf traditionelle Weise zu überqueren. Dank der Fähre lassen sich fast 20 Kilometer Wegstrecke einsparen. Das Übersetzen geschieht traditionell durch sogenanntes Wriggen mit einem Riemen. Der Fährmann muss nicht nur diese Technik beherrschen, sondern auch die Strömungsverhältnisse genau kennen. Weil die Krückau ein tideabhängiger Fluss ist, kann es vorkommen, dass der Betrieb wegen Niedrigwassers zeitweilig ausgesetzt werden muss.
1968 war der Betrieb eingestellt worden. Seit 1993 ist die Fähre wieder unterwegs. Ein gemeinnütziger Verein hat sich dafür stark gemacht. So wurden in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit die Zuwegungen hinunter ins Flussbett sowie das weite Umfeld der Fähre wieder hergestellt. Auch die Instandhaltung und Pflege des Fährkahns zählt zu den Aufgaben des Vereins. Der Kahn wurde nach historischem Vorbild aus Eichenholz gebaut. Sieben Passagiere haben neben dem Fährmann auf ihm Platz.
Raststätte stoppt Hunger, Museum stillt Wissensdurst
In der Fahrrad-Raststätte "Sööte Eck" gibt es während der Fährsaison sonntags und an Feiertagen frischen Kaffee, Waffeln und selbst gebackenen Kuchen. Außerdem lädt neben der Fähre das kleine Museum "Stöpenkieker" an Sonn- und Feiertagen zu wechselnden Ausstellungen ein. Dort können Besucher viel über das heimatliche und historische Geschehen rund um die Fähre erfahren. Der Eintritt ist frei.
Zur Fähre Kronsnest fahren Ausflügler am besten mit dem Fahrrad - für Autos ist dort so gut wie kein Platz. Außerdem liegt Kronsnest direkt am Elberadweg.