Brunsbüttel: Zwischen Elbe und Kanal
Elbe und Nord-Ostsee-Kanal machen Brunsbüttel zu einem lohnenden Ausflugsziel. Die Schiffsriesen in den gewaltigen Schleusen sind besonders spannend. Durch die Stadt führen auch mehrere Radwege.
Brunsbüttel verbinden viele mit dem Nord-Ostsee-Kanal. Die zweitgrößte Stadt Dithmarschens liegt an der Elbe und am südlichen Ende der fast 100 Kilometer langen Verbindung. Die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt ist für die Industrie- und Hafenstadt von wirtschaftlicher und touristischer Bedeutung. Dem Kanal hat Brunsbüttel den wirtschaftlichen Aufschwung zu verdanken. Viele Großbetriebe haben sich in der Region angesiedelt und damit Arbeitsplätze geschaffen.
Technische Attraktion: Die Schleusen
Die gewaltigen Schleusen zwischen Nord-Ostsee-Kanal und Elbe sind die interessanteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Durchschnittlich mehr als 70 Schiffe - vom Kreuzfahrtriesen bis zum Containerschiff - passieren das mehr als 100 Jahre alte Bauwerk täglich. Von einer Aussichtsplattform kann man die Schiffe in den Schleusenkammern beobachten. Direkt neben der Schleusenanlage befindet sich das Kanalmuseum "Atrium", das sich der Geschichte des Nord-Ostsee-Kanals widmet. Bei verschiedenen Führungen können Besucher dort alles über Aufgabe und Funktion der Schleusen erfahren.
Derzeit befindet sich eine fünfte Schleuse im Bau. Sie soll die in die Jahre gekommenen alten Schleusen entlasten, die in den kommenden Jahren saniert werden müssen. In einem Infozentrum erhalten Besucher über Webcams oder Modelle Einblick in die große Baustelle.
Alter Hafen: Treffpunkt für Segler aus aller Welt
Dank der vielfältigen Wassersportmöglichkeiten auf Elbe, Nordsee, Ostsee und Nord-Ostsee-Kanal hat sich Brunsbüttel zum Treffpunkt für Sportboote aus aller Welt entwickelt. Eine Besonderheit ist dabei der Alte Hafen, ein naturbelassener, tidenabhängiger Jachthafen für Segel- und Motorjachten. Zentrum des Kulturlebens ist das Tagungszentrum Elbeforum mit Schauspiel und Konzerten sowie wechselnden Ausstellungen.
Ortskern hielt Sturmfluten stand
Schon 1286 wurde Brunsbüttel erstmals urkundlich erwähnt. Allerdings aus einem wenig rühmlichen Grund: Die Brunsbütteler wurden vertraglich dazu verpflichtet, nicht länger die Schiffe der Hamburger Kaufleute auf der Elbe zu überfallen. Damals lag Brunsbüttel direkt an der Nordseeküste und an der Elbe. Außer dem sehenswerten, historischen Ortskern ist vom alten Brunsbüttel nicht viel übrig geblieben. Sturmfluten haben den Ort nach und nach verschlungen.
Jakobuskirche mit sehenswertem Altar
In der Mitte des alten Marktplatzes steht die 1679 geweihte Jakobus-Kirche. Der einschiffige Backsteinsaalbau wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von einem Blitz getroffen, zerstört und wieder neu aufgebaut. Sehenswert sind die Hängekanzel und die Empore mit der Fürstenloge. Der reich verzierte, barocke Holzaltar aus dem 17. Jahrhundert stellt biblische Motive dar und gehört zu den schönsten seiner Art in Nordeuropa.
Radtouren und ein Freibad mit Ausblick
Brunsbüttel liegt an vier Fernradwegen - dem Elberadweg, dem Nordseeküstenradweg, der Deutschen Fährstraße und der NOK-Route. Die Strecke entlang des Nord-Ostsee-Kanals bietet interessante Ausblicke auf das Wasser. Von Brunsbüttel aus führt der insgesamt etwa 100 Kilometer lange Weg über Rendsburg bis zur Schleusenanlage in Kiel-Holtenau. Die großen Schiffe auf dem Kanal können Besucher während der Saison (Mai bis August) auch vom beheizten Freibad Ulitzhörn aus betrachten - es liegt in Brunsbüttel direkt an der Schnittstelle von Elbe und Nord-Ostsee-Kanal.