VIDEO: Neues Baumschulmuseum soll in Pinneberg entstehen (1 Min)

Baumschule: Typisch für den Kreis Pinneberg

Stand: 23.10.2024 13:54 Uhr

Gleichmäßige Baum- und Strauchreihen und Rosen sind typisch für den Kreis Pinneberg. Die Region nordwestlich von Hamburg ist traditionelles Baumschulgebiet und eines der größten weltweit.

Das Pinneberger Baumschulland ist eine Kulturlandschaft, die vor mehreren Hundert Jahren entstanden und bis heute erhalten geblieben ist. Die rund 300 Baumschulbetriebe produzieren jährlich etwa eine Milliarde Pflanzen. Mit einer Anbaufläche von 3.500 Hektar Fläche ist Pinneberg eines der bedeutendsten Baumschulgebiete Deutschlands und eines der größten weltweit.

Baron Caspar Voght gründet erste Baumschule

Blick auf das Jenischhaus im gleichnamigen Park. © picture-alliance / HB Verlag
Baron Caspar Voghts Baumschule lag teilweise auf dem Gelände des Jenischparks.

Ein Rückblick: 1795 legen ein Hamburger Kaufmann und ein Schotte den Grundstein für die lange Baumschultradition im südwestlichen Schleswig-Holstein. Baron Caspar Voght gründet in Klein Flottbek, das heute ein Hamburger Stadtteil ist, die erste Baumschule; ein Teil davon ist der heutige Jenischpark. Der schottische Baumschulgärtner James Booth leitet den Betrieb und bildet Gärtner aus. Einige von ihnen eröffnen später im Umland ihre eigenen Baumschulen - das Baumschulland beginnt zu wachsen. Die Nähe zum Hamburger Hafen und der Ausbau des Eisenbahnnetzes ab 1850 ermöglichen den Pinnebergern schon früh einen regen Handel über die Landesgrenzen hinaus. Ab 1887 kommen Betriebe dazu, die Rosen züchten.

Was wächst im Pinneberger Baumschulland?

Mitarbeiter einer Baumschule laden Bäume auf einen LKW. © dpa-Bildfunk Foto: Bodo Marks
Bis nach Fernost liefern Pinneberger Baumschulen ihre Gehölze.

Allee- und Straßenbäume, Bodendecker, Formgehölze, Heckengehölze und Koniferen machen einen Großteil der Produktion aus. Dazu kommen Blütensträucher, Rhododendren, Rosen, Forst- und Obstgehölze. Viele von ihnen spielen eine bedeutende Rolle im globalen Handel. Neben dem lokalen und nationalen Bedarf bedienen die Pinneberger Baumschulen Anfragen aus aller Welt, viele Pflanzen werden ins europäische Ausland exportiert. Auch Länder aus Fernost und die USA beziehen Gehölze aus Schleswig-Holstein.

Ideales Klima und guter Boden für Baumzucht

Während sich viele Menschen vom norddeutschen Klima nicht verwöhnt fühlen, wirken sich ergiebige Niederschläge, ein später Frühjahrsbeginn und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit positiv auf den Anbau von Gehölzen aus. Die Winter sind relativ mild und die meist kurzen Frostperioden schaden angehenden Alleebäumen, Rhododendren, Obstgehölzen und Rosensträuchern nicht. Hinzu kommt eine gute Bodenbeschaffenheit: Auf den lockeren Geestböden gedeihen die Pflanzen sehr gut.

Auf der Gartenroute von Park zu Park

Neben den Baumschulen bietet der Kreis Pinneberg noch weitere wichtige grüne Einrichtungen, etwa das Arboretum Ellerhoop, das Rosarium Uetersen sowie das Baumschulmuseum und den Rosengarten in Pinneberg. Sie liegen an der Gartenroute "Von Baumschulbaronen und Pflanzenjägern", die sich ideal für Fahrradtouren eignet. Im Gartenbauzentrum Ellerhoop-Thiensen werden Baumschulgärtner aus- und weitergebildet und beraten.

Was ist eine Baumschule?

Eine Baumschule ist eine Anbaufläche, auf der Bäume, Sträucher und sonstige Gehölze zum Weiterverkauf angepflanzt und bis zu einer gewissen Größe gezogen werden. Die Pflanzen werden zunächst "aufgeschult", das heißt, sie treiben Wurzeln. Im Laufe ihrer Entwicklung werden die Pflanzen außerdem mehrmals umgepflanzt: Sie werden "verschult".

Weitere Informationen
Die Baumschule aus der Vogelperspektive. © Screenshot
ARD Mediathek

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 23.10.2024 | 19:30 Uhr

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