Orangen: Gesunde Früchte und leckere Zutat in der Küche
Orangen sind gesund. Sie enthalten viel Vitamin C und sind damit das ideale Obst für die Erkältungszeit. Die aromatischen Früchte schmecken roh, etwa in Fenchel-Orangen-Salat, in Kuchen und verfeinern Speisen.
Orangen, auch Apfelsinen genannt, und vor allem Orangensaft sind in Deutschland überaus beliebt. 2022 konsumierten die Deutschen durchschnittlich neun Kilo pro Person. Gerade im Winter holen sich viele die notwendige Dosis Vitamin C über die begehrten Zitrusfrüchte.
Herkunft: Wo werden Orangen angebaut?
Unterteilt werden Orangen nach dem Erntezeitpunkt in Sommer- und Winterorangen. Winterorangen werden vor allem in den Mittelmeerländern Spanien, Italien, Türkei, Griechenland oder Marokko angebaut. Von Herbst bis April kommen die Früchte auf den deutschen Markt. Im Sommer stammen frische Orangen aus anderen Ländern wie den USA, Israel und Südafrika. Die weltweit führenden Anbauländer sind Brasilien, Indien und China.
Unterteilung in Bitter- und Süßorangen
Es gibt mehr als 400 Orangensorten weltweit, von denen etwa 30 wirtschaftlich von Bedeutung sind. Etwa 20 Sorten sind bei uns im Handel erhältlich. Orangen unterscheiden sich in Größe, Form, Farbe, Geschmack sowie Saft- und Kerngehalt. Unterteilt werden sie in zwei große Gruppen:
- Die Bitterorange, auch Pomeranze genannt, hat kleine bittere Früchte. Ihre Schale ist reich an ätherischen Ölen. Sie wird häufig als Zierpflanze oder Marmeladenzutat verwendet.
- Beliebter ist die große Gruppe der Süßorangen. Dazu gehören Rundorangen und Navel-Orangen, die sich besonders für den direkten Verzehr eignen. Sie haben eine typische nabelähnliche Ausstülpung, sind kernlos, saftig und leicht zu schälen. Blutorangen sind ebenfalls Süßorangen, sie haben ein kräftiges Aroma und dunkelrotes Fruchtfleisch. Ihre Färbung ist klimaabhängig und entsteht in trockenen Gebieten mit hohen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht.
Zubereitung: Orangen in Salat, Dessert und Soße
Orangen schmecken nicht nur pur lecker, sondern auch in Obstsalaten oder als Zutat in Cremes. Zum Garnieren von Desserts werden gern Orangenfilets verwendet. Die Früchte eignen sich zum Backen, als Tortenbelag oder in Kuchen und Gebäck. Außerdem finden sie Verwendung beim Kochen. Ihr Saft oder Abrieb (auf Bio-Qualität achten!) gibt Soßen und Suppen ein frisches Zitrusaroma. Auch Salatdressing, Marinaden, Fisch und Fleisch oder Nudelgerichten verleihen Orangen eine besondere Note.
Qualität: Wie erkennt man saftige Orangen?
Nicht jede pralle und makellose Orange ist auch saftig und von guter Qualität. Experten empfehlen, vor allem auf die Schale zu schauen. Ist sie grobporig, spricht das für weniger Saft. Glatte Orangen mit einer feinen Schale sind in der Regel saftiger. Navel-Orangen sollten zudem eine intensive Farbe haben und keine grünlichen Stellen auf der Schale aufweisen. Die Ausstülpung an der Frucht sollte klein sein - ist sie groß, weist das auf eine dickere Schale und weniger Saft hin. Am besten zu schwereren Früchten greifen, sie enthalten mehr Saft. Eine reife Orange erkennt man an ihrem intensiven Duft.
Lagerung: Orangen nicht im Kühlschrank aufbewahren
Orangen verlieren bei Kälte an Geschmack und gehören deshalb nicht in den Kühlschrank. Bei mäßiger Temperatur, etwa im Keller, halten sie je nach Sorte zwei bis drei Wochen. Eine Ausnahme sind unbehandelte Bio-Orangen. Wegen der fehlenden Konservierungsstoffe schimmeln sie oft schon nach wenigen Tagen. Also am besten schnell verzehren. Orangen sollten immer getrennt von Äpfeln aufbewahrt werden, denn Äpfel reifen nach und strömen ein Hormon aus, das auch die Reifung der Orangen beschleunigt.
Orangen liefern viel Vitamin C
Zwei mittelgroße Orangen decken den Tagesbedarf an Vitamin C - gut für das Immunsystem, Knochen, Zähne und Bindegewebe. Vitamin C schützt außerdem die Zellen vor schädlichen Einflüssen. Der Vitamin-C-Gehalt von Orangen ist deutlich höher als der von Bananen und etwas höher als der von Äpfeln und Birnen. Mehr Vitamin C enthalten allerdings Gemüsesorten wie Paprika, Fenchel und Kohlrabi. Zudem stecken in Orangen Vitamin B sowie Mineralien wie Kalium und Calcium.
Orangensaft hat viele Kalorien
Ebenso gesund wie das Fruchtfleisch ist die weiße Haut, die sich oft noch an der geschälten Orange befindet. Sie enthält gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe. Orangensaft sollte man dagegen nur in Maßen genießen, denn er enthält den Fruchtzucker der Orange in konzentrierter Form. Ein Liter hat fast so viele Kalorien wie eine Tafel Schokolade. Frische Orangen zu essen, ist viel gesünder.
Orangen oft mit Konservierungsmitteln behandelt
Konventionell angebaute Orangen sind häufig mit Pestiziden sowie Konservierungsmitteln belastet, mit denen die Früchte nach der Ernte behandelt werden, um die Haltbarkeit zu verlängern. Solche Orangen muss der Handel mit dem Hinweis "gewachst" oder "konserviert" beziehungsweise bei der Verwendung von Thiabendazol mit "konserviert mit Thiabendazol" kennzeichnen. Die Angabe "unbehandelt" bedeutet lediglich, dass die Früchte nach der Ernte nicht behandelt wurden. Die Schale sollte deshalb nicht verzehrt werden.
Pestizide vermeiden: Nach dem Schälen die Hände waschen
Um eine Übertragung von Pestiziden von der Schale auf das Fruchtfleisch zu vermeiden, empfiehlt die Verbraucherzentrale, sich nach dem Schälen oder Auspressen behandelter Zitrusfrüchte die Hände zu waschen. Außerdem sollte man die Früchte vorab mit lauwarmem Wasser abwaschen und abtrocknen. Wer auf Nummer sicher gehen und nicht nur das Fruchtfleisch, sondern auch die Schale verarbeiten möchte, sollte ungespritzte Bio-Orangen kaufen.