Stand: 29.05.2020 17:46 Uhr

MOSAiC: Die größte Arktis-Expedition aller Zeiten

Ein Schiff mit Kran im Eis bei tiefem Sonnenstand. © picture alliance Foto: Stefan Hendricks
Die "Polarstern" driftet schon seit Herbst 2019 durch die Arktis.

Kaum eine Region hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so stark erwärmt wie die Arktis. Das Eis wird immer dünner. Was hat das für Folgen für unser Klima? Das untersucht MOSAiC, die bislang größte Arktis-Expedition im "ewigen" Eis. Mit dabei: die "Polarstern", das Forschungsschiff des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven. Ein Jahr lang driftet es - eingefroren im Meereis - durch die Arktis. Mit 60 Wissenschaftlern und 40 Mann Besatzung an Bord. Die Forschenden haben mit vielen Widrigkeiten gerechnet - allerdings nicht mit einer weltweiten Corona-Pandemie.

Zehn Jahre Planung für die MOSAiC-Reise der "Polarstern"

Vor einem halben Jahr, im Herbst 2019, ist die Crew des Forschungsschiffs "Polarstern" aufgebrochen. Forscher und Forscherinnen aus 20 Nationen nehmen an der Multidisciplinary Drifting Observatory for the Study of Arctic Climate - kurz: MOSAiC - teil. 140 Millionen Euro kostet die Expedition insgesamt. Zehn Jahre lang wurde sie geplant. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die Arktis im Jahresverlauf erforschen. Dafür ließ man die "Polarstern" an einer Eisscholle festfrieren, mit der sie durch das Nordpolarmeer driftet.

Heizungen für die Ausrüstung im Eis

Auf der Eisscholle ist ein Forschungscamp mit einem kilometerweiten Messsystem entstanden. Rund um die Uhr erheben Sensoren verschiedenste Daten über, in und unter dem Eis. Im meteorologischen Camp steht der höchste Messturm der zentralen Arktis. Mit ihm erfassen die Wissenschaftler Wärmeprozesse zwischen der Eisdecke und der Atmosphäre. Die Geräte sind eigentlich nur für minus 20 Grad zertifiziert. Für die Expedition müssen sie aber zuverlässige Daten liefern und die Temperaturen könnten im Winter auf minus 30 oder sogar minus 40 Grad fallen. Deswegen haben die Forscher mit Ingenieuren teilweise kleine Heizungen eingebaut. So können die Laser oder Spulen richtig funktionieren.

Corona verhindert Team-Wechsel

Eigentlich sollten die Wissenschaftler-Teams alle zwei Monate ausgewechselt werden. Doch wegen der Pandemie wird die Versorgung immer schwieriger. Gerade muss die Polarstern anders als geplant ihre Arktis-Drift unterbrechen, um neue Expeditionsteilnehmer und Vorräte an Bord zu nehmen.

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