Palmen aus dem Winterquartier holen und umtopfen
Etwa alle fünf Jahre sollten Palmen umgetopft werden. Gartenprofi Peter Rasch gibt Tipps zur optimalen Topfgröße und erklärt, wie man Palmenerde selbst mischt.
Palmen gelten als pflegeleicht. Sie sollten allerdings alle regelmäßig umgetopft werden. Die beste Gelegenheit dafür bietet sich Ende April, Anfang Mai, wenn die Pflanzen aus ihrem Winterquartier kommen. Wann es so weit ist, zeigen die Pflanzen recht deutlich an. Palmen haben eine Pfahlwurzel, die den Wurzelballen langsam aus dem Topf herausdrückt, sobald er zu eng wird. Spätestens wenn die Palme bei jedem Windstoß auf der Seite liegt, weil das Pflanzen-Topf-Verhältnis nicht mehr stimmt, sollte man ihr einen größeren Topf gönnen.
Den Topf nur eine Nummer größer wählen
Als Topf ist ein relativ gerader viereckiger Kunststoffkübel am besten geeignet. Er lässt sich gut transportieren und ist standfest. Der Kübel sollte zwei bis drei Finger größer sein als der vorherige, aber nicht größer, da die Palme ihre ganze Energie nach dem Umpflanzen in das Wurzelwachstum steckt. Wichtig ist mindestens ein Abflussloch im Boden des Kübels. Ein paar Tonscherben auf dem Loch sorgen dafür, dass die Wurzeln nicht hindurchwachsen können und so das Abflussloch verstopfen würden. Zusammen mit Blähton sorgen sie außerdem für eine gute Drainage.
Palmenerde günstig selbst mischen
Gerade bei größeren Pflanzkübeln kann der Kauf von Palmenerde schnell ins Geld gehen. Eine eigenes Pflanzsubstrat zu mischen kostet nur halb so viel Geld und gerade mal zehn Minuten Arbeit. Dazu werden Blumenerde, Gartenerde und Kompost zu gleichen Teilen gemischt, als Drainage gehört etwas Sand oder Split in die Mischung. Der Erde sollten zehn Prozent Quarzsand hinzugefügt werden. Er enthält Silikate, die die Zellbildung der Palme unterstützen.
Wurzelballen in Ruhe lassen
Manche Palmenarten haben spitze Dornen. Deshalb bindet Peter Rasch die Pflanzen vor dem Umtopfen mit einem Spanngurt zusammen. Das verringert das Verletzungsrisiko für Gärtner und Pflanze deutlich. Gartenhandschuhe sind als Schutz auch hilfreich beim Umpflanzen. Vor dem Umtopfen sollte die Pflanze für einige Minuten getaucht werden, bis sich der Wurzelballen gut mit Wasser vollgesogen hat. Die Wurzeln der Palmen sollten in Ruhe gelassen werden. Nur faulige oder verrottete Wurzelteile sollte man vorsichtig entfernen.
Palmen müssen sich erst an die Sonne gewöhnen
Das Palmensubstrat in den Topf zu bekommen, ist nicht ganz einfach. Am besten gießt man immer wieder etwas Wasser nach, damit die Erde auch in die Ecken des Kübels gelangt. Nach dem Umtopfen sollte die Palme zwei Wochen lang nicht direkt in der Sonne stehen und bei Frostgefahr noch ausreichend geschützt werden. Das gilt übrigens auch für alle anderen Kübelpflanzen, die aus dem Winterlager kommen. Sie müssen sich erst langsam an den neuen Standort gewöhnen, die Sonne ist schon ziemlich kräftig und würde die Palmen, die lange Zeit eher dunkel und kühl gestanden haben, verbrennen. Nach zwei Wochen darf die Palme dann auch in der Sonne stehen.