Wiesenschnake bekämpfen und den Rasen vor Larven schützen
Wiesenschnaken sind harmlos und stechen nicht, aber ihre Larven können im Frühjahr braune, kreisförmige Flecken im Rasen verursachen. Mit einfachen Mitteln wird man die Schädlinge wieder los.
Wiesenschnaken sind harmlose, geflügelte Insekten, die sich hauptsächlich von Nektar ernähren. Charakteristisch für die Tiere, die zu den Mücken zählen und auch mit dem lateinischen Namen Tipula bezeichnet werden, sind die langen Hinterbeine. Im Spätsommer und Herbst legen die weiblichen Tiere ihre Eier im Gras von Wiesen und Rasenflächen ab.
Wiesenschnake: Larven schlüpfen im Herbst
Nach etwa sechs Wochen schlüpfen daraus die Larven, die dicht unter der Grasnarbe leben und die Wurzeln der Gräser anfressen. Die geschädigten Wurzeln sterben ab, an der Rasenoberfläche bilden sich daraufhin zunächst gelbliche, dann braune Stellen. Vor allem im Frühjahr zeigen sich die unschönen, oft kreisförmigen braunen Flecken, denn den größten Appetit haben die Larven nach ihrer Überwinterung im Boden im April und Mai. Dann fressen sie nachts auch oberirdisch an den Blättern der Gräser. Ab Juni verpuppen sich die Larven, ab Mitte August zeigen sich die erwachsenen Wiesenschnaken.
Schadbild der Wiesenschnake
Ein Tipula-Befall ist von einer Pilzerkrankung gut zu unterscheiden: Die Blätter der Gräser zeigen keine Flecken oder Ablagerungen, sondern verfärben sich einheitlich gelb, später wird der Rasen an den befallenen Stellen braun. Sticht man mit einem Spaten dicht unter die Grasnarbe, zeigen sich bei einem Befall meist mehrere der länglichen, grauen Larven. Sie erinnern an Engerlinge, also Käferlarven. Am Hinterleib zu sehen ist die sogenannte Teufelsfratze, das Fortbewegungsorgan mit der charakteristischen namensgebenden Zeichnung.
Bei starkem Befall leben über 500 Larven pro Quadratmeter unter der Rasenoberfläche. Wenn sich im Frühjahr ungewöhnlich viele Gartenvögel zur Futtersuche auf dem Rasen aufhalten, kann dies auf größere Mengen von Tipula-Larven an den Graswurzeln hinweisen.
Tipula-Larven bekämpfen
Insektizide sind gegen die Larven der Wiesenschnake nicht zugelassen und sollten ohnehin in naturnahen Gärten nicht zum Einsatz kommen. Stattdessen gibt es eine Reihe anderer Methoden. So lässt sich der Befall um etwa ein Drittel verringern, indem man die Rasenfläche walzt. Auch das Ausbringen von Kalkstickstoff im frühen Frühjahr kann helfen und versorgt den Rasen gleichzeitig mit wichtigen Nährstoffen. Dazu am besten bei regnerischem oder feuchtem Wetter etwa 30 bis 40 Gramm pro Quadratmeter ausstreuen. Eine weitere Möglichkeit: Den Rasen mit einem tief eingestellten Vertikutierer bearbeiten. Nachteil: Diese Methode dezimiert zwar die Larven, zieht aber auch den Rasen in Mitleidenschaft, sodass man im Anschluss gleich nachsäen sollte.
Nematoden lassen Larven absterben
Sehr effektiv sind sogenannte SC-Nematoden. Diese Fadenwürmer dringen in die Larven ein und lassen sie absterben. Wichtig: Die Nematoden vertragen kein Sonnenlicht und brauchen Feuchtigkeit, der Boden muss also nach dem Ausbringen mindestens zwei bis drei Wochen feucht gehalten werden. Nematoden kann man im Gartenfachhandel bestellen. Am besten im September ausbringen, um bereits die jungen Larven zu bekämpfen.
Larven absammeln
Wer nicht davor zurückschreckt, die Wiesenschnaken-Larven per Hand abzusammeln, kann sie mit einem Gemisch aus zehn Teilen feuchter Weizenkleie und einem Teil Zucker anlocken. Bei Dunkelheit begeben sich die Larven an die Oberfläche und man kann sie mithilfe einer Taschenlampe aufspüren.
Wiesenschnaken vorbeugen
Mit einigen einfachen Maßnahmen kann man den Wiesenschnaken die Vermehrung erschweren und damit den späteren Larvenbefall verringern. So tun sich die Schnaken im hohen Gras schwerer, im August und September ihre Eier abzulegen, also einfach in dieser Zeit den Rasen etwas höher stehen lassen. Eine gute Rasenpflege, bei der Lücken im Rasen durch Nachsäen rasch wieder geschlossen werden, verhindert ebenfalls einen stärkeren Befall. Igel und Vögel lieben die Larven der Wiesenschnake. Wer seinen Garten naturnah gestaltet, lockt die nützlichen Tiere an und hält die Schädlinge so in Schach.