Buchsbaum-Pilz: Was hilft gegen das Absterben der Blätter?
Dunkle Streifen an den Trieben, braune Blätter und am Ende eine kahle Pflanze: Der Pilz Cylindrocladium buxicola befällt Buchsbäume und ist äußerst aggressiv. Was hilft gegen die Krankheit?
Der Pilz grassiert seit 2004 in Deutschland und befällt ausschließlich Pflanzen aus der Familie der Buchsbaumgewächse. Die Krankheit ist unter dem Begriff Buchsbaum-Triebsterben bekannt.
Wie kommt es zum Befall durch Cylindrocladium buxicola?
Wie alle Pilze breitet sich auch Cylindrocladium buxicola besonders bei feuchter Witterung und Temperaturen um die 20 Grad aus. Sind die Blätter des Buchsbaums mehrere Stunden lang nass, kann der Pilz auskeimen und in das gesunde Gewebe der Pflanze hineinwachsen. Die Folge: Flecken auf Blättern und Trieben, die später abfallen beziehungsweise absterben. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bildet sich an der Unterseite der Blätter ein weißer Belag. Über Wasserspritzer verteilen sich die Sporen des Pilzes auf weitere Teile der Pflanze. Auch bereits abgefallene Blätter sind ein Problem. Auf ihnen können sogenannte Dauersporen im Boden bis zu vier Jahre überleben.
Wie behandelt man die Buchsbaum-Krankheit?
Zugelassene Mittel zur Bekämpfung des Pilzes gibt es nicht. Ist ein Buchsbaum befallen, müssen die gesamte Pflanze und das herabgefallene Laub vernichtet werden - und zwar im Restmüll, durch Verbrennung oder professionelle Kompostierung. Auf keinen Fall dürfen Pflanzenreste auf dem Komposthaufen landen, da sich der Pilz dort weiterverbreiten kann. Außerdem ist es ratsam, die oberste Erdschicht abzutragen und ebenfalls zu entsorgen. Bei der Gartenarbeit verwendetes Werkzeug sowie Schuhe und Hände gründlich reinigen und desinfizieren.
Wie kann man einem Pilzbefall vorbeugen?
Wichtig sind ein luftiger, möglichst sonniger Standort und eine ausgewogene Wasser- und Nährstoffversorgung. Den Buchsbaum immer von unten gießen und niemals über die Blätter, damit diese nicht unnötig feucht werden. An feuchtwarmen Sommertagen auf einen Rückschnitt verzichten, denn verletzte Blätter machen dem Pilz das Eindringen besonders leicht. Durch eine Kaliumdüngung im Spätsommer härten die Triebspitzen besser aus und werden resistenter gegen den Pilz. Vorbeugend kann man gesunde Pflanzen auch mit handelsüblichen Fungiziden für Haus- und Kleingärtner behandeln.
Neue resistente Buchsbaum-Sorten
Bei Neupflanzungen macht es Sinn, auf die Sorte zu achten, denn Buchsbäume sind unterschiedlich stark anfällig. Als besonders anfällig gelten die weit verbreiteten Sorten "Suffruticosa" und "Blauer Heinz". Seit einiger Zeit gibt es jedoch neue Züchtungen, die gegen den Pilz resistent sein sollen. Gartenmeister Ramon Stekler-Thiel von den Herrenhäuser Gärten in Hannover empfiehlt im NDR Gartenpodcast "Alles Möhre, oder was?!" vor allem die Sorte "Renaissance", aber auch "Heritage", "Skylight" und "Babylon Beauty".
Pilz nicht immer Ursache für das Absterben der Blätter
Bevor eine befallene Pflanze entsorgt wird, sollten man sicher sein, dass sie wirklich mit Cylindrocladium buxicola befallen ist und einen Experten zu Rate ziehen. Nicht jedes Triebsterben wird durch diesen Pilz verursacht, andere Pilze oder ein starker Befall mit Schildläusen können ähnliche Folgen haben.