Mispel pflanzen, schneiden und pflegen
Mispeln finden sich heute nur noch in wenigen Gärten. Dabei bilden die Bäume hübsche Blüten und aromatische Früchte, sind außerdem robust und benötigen nur wenig Pflege. Wie schneidet man sie richtig?
Früher hatten Mispeln in fast jedem Bauerngarten ihren festen Platz. Heute sind die Bäume, die auch unter den Namen Steinapfel sowie Echte oder Germanische Mispel bekannt sind, fast in Vergessenheit geraten. Dabei handelt es sich um eine pflegeleichte und dekorative Pflanze. Im Frühjahr zeigt die Mispel zunächst ihre dunkelgrünen, länglichen Blätter, ab Mai beginnt sie zu blühen. Die großen, weißen Blüten ziehen viele Insekten an und erinnern an Apfelblüten, sind aber deutlich größer. Im Spätherbst kann man die bräunlich-rötlichen Früchte ernten.
Der richtige Standort für die Mispel
Mispeln werden bis zu sechs Meter groß und sind recht anspruchslos. Bei der Standortwahl sollte man bedenken, dass der Baum eine üppige, teils ausladende Krone bildet. Die Pflanze bevorzugt durchlässige und nährstoffreiche Böden. Am liebsten steht die Mispel an einem sonnigen Standort, gedeiht aber auch im Halbschatten. Mispeln mögen Wärme und kommen auch mit Trockenheit und gelegentlichen Dürreperioden zurecht. Deshalb zählt man sie zu den sogenannten Klimabäumen, die besonders gut mit den sich ändernden klinmatischen Bedingungen zurecht kommen.
Mispelbäume einpflanzen
Wurzelnackte Pflanzen am besten im Spätherbst oder Winter pflanzen. So hat der junge Baum bis zum Frühjahr Zeit, gut anzuwurzeln. Containerpflanzen kann man auch im Frühjahr oder Sommer einpflanzen. Das Pflanzloch sollte so groß sein, dass das Wurzelwerk problemlos hineinpasst. Den Boden des Pflanzlochs am besten mit einer Grabegabel zusätzlich etwas auflockern. Einen Pfahl zum Abstützen des jungen Baums einschlagen, den Baum in das Pflanzloch hineinsetzen und dieses wieder mit Erde auffüllen. Den Baum mit einem Band am Pfahl befestigen, die Pflanzstelle gut festtreten und gründlich gießen.
Mispel richtig schneiden
Die Mispel benötigt keinen jährlichen Schnitt. Es empfiehlt sich aber, den Baum gelegentlich behutsam zu schneiden, um ihn etwas auszulichten. Dann kann die Luft besser zwischen den Zweigen zirkulieren, was Pilzbefall vorbeugt. Beim Schneiden sollte man aber beachten, dass der Baum vor allem an den äußeren Zweigen Früchte trägt - kürzt man diese zu stark ein, reduziert man seine Ernte. Stattdessen kann man nach innen wachsende und stark herabhängende Äste herausnehmen. Zusätzlich lässt sich der Baum in der Höhe etwas schneiden.
Mispeln ernten und verarbeiten
Die Früchte sind im Spätherbst reif und können bis in den Winter am Baum hängen bleiben. Vor der Ernte sollte man einige Nächte mit Frost abwarten, denn dadurch entwickeln die Früchte erst ihr besonderes Aroma, das ein bisschen an eine Mischung aus Apfel, Aprikose und Feige erinnert. Auch die Konsistenz ändert sich durch den Frost: Die harten Früchte werden weich und im Inneren leicht breiig.
Mispeln lassen sich gut zu Gelees, Konfitüren und Chutneys verarbeiten. Für eine Konfitüre die Früchte waschen, halbieren und mit etwas Wasser weichkochen. Dann durch ein Sieb streichen und mit Gelierzucker vermischen. Kurz aufkochen und vier bis fünf Minuten unter ständigem Rühren sprudelnd köcheln lassen. Nach Belieben mit Zimt oder Vanille verfeinern. In saubere Gläser füllen und gut verschließen.