Baum im Garten sicher und günstig fällen
Soll ein Baum gefällt werden, müssen Grundstücksbesitzer etliche Punkte klären: Welche Genehmigungen braucht man? Wie lassen sich Gefahren vermeiden? Was kostet die Hilfe von einem professionellen Unternehmen?
Es gibt viele Gründe, Bäume im eigenen Garten zu fällen: Sie sorgen für zu viel Schatten, werfen Laub und Nadeln ab, sind krank oder werden bei Stürmen zur Gefahr für Menschen und Häuser. Wer einen Baum in seinem Garten fällen möchte, muss laut Garten- und Landschaftsbauer Thomas Behr einige gesetzliche Vorschriften und technische Dinge beachten.
Unterschiedliche Vorschriften in Bundesländern
Wer einen Baum im eigenen Garten fällen will, sollte unbedingt vorher bei der Verwaltung seiner Stadt oder seiner Gemeinde fragen, ob eine Genehmigung erforderlich ist. Denn die Gesetzeslage zum Baumfällen ist uneinheitlich:
- Laut Bundesnaturschutzgesetz ist das Fällen vom 1. März bis zum 30. September grundsätzlich verboten, um brütende Vögel zu schützen. Die Einschränkung gilt jedoch nicht für private Gärten.
- In einzelnen Bundesländern können die gesetzlichen Regelungen abweichen.
- Außerdem hat fast jede Kommune eine eigene sogenannte Baumschutzverordnung. Oft wird zwischen Laubbäumen, Nadelbäumen und Obstbäumen unterschieden.
Methoden zum Fällen von Bäumen
Profis unterscheiden vor allem zwei Fällmethoden:
- Beim stückweisen Absetzen werden am Baum zunächst die abstehenden Äste entfernt. Anschließend wird der Stamm von oben nach unten in Etappen abgesägt.
- Beim freien Fallen wird der Baum unten am Stamm abgesägt. Er fällt dann der Länge nach um. Die Richtung wird durch Einschnitte am Stamm beeinflusst.
Bäume selbst fällen: Vorsicht mit Motorsäge
Bäume mit einem Stammdurchmesser von bis zu 20 Zentimeter kann man selbst fällen, sagt Experte Thomas Behr. Dabei sollte man eine Schutzausrüstung tragen:
- Helm mit Kinnriemen
- Schutzbrille
- feste Arbeitsschuhe
- Schnittschutzhose (bei Motorsägearbeiten)
Besonders gefährlich ist der Umgang mit einer Motorsäge. Um die Gefahr von Verletzungen zu senken, empfiehlt Behr die Teilnahme an einer fachkundigen Schulung. Den richtigen Umgang mit Motorsägen kann man zum Beispiel in den Kursen einiger Baumärkte lernen (ab 49 Euro).
Baum von Fachbetrieben fällen lassen
Dickere Bäume mit einem Stamm ab 20 Zentimetern Durchmesser stellen beim Fällen eine ernsthafte Gefahr dar: Sie können umstehende Gebäude und Autos beschädigen oder Menschen schwer verletzen. Bei solchen Bäumen rät Behr, einen professionellen Dienstleister mit dem Fällen zu beauftragen. Die Kosten beginnen bei rund 450 Euro. Darin enthalten sind in der Regel erforderliche Genehmigungen und der Abtransport des gefällten Baums.