Zahnschiene: Was kosten und wie funktionieren Aligner?
Nicht nur Zahnärzte und Kieferorthopäden dürfen Zahnfehlstellungen behandeln. Immer mehr private Anbieter bieten Zahnschienen, sogenannte Aligner an. Sie sind oft günstiger, doch es gibt Risiken.
"Aligner" heißt auf Deutsch übersetzt "Ausrichter". Sie sollen schiefe Zähnen wieder geraderücken. Es handelt sich bei Alignern um dünne, transparente Schienen aus Kunststoff, die individuell für das Gebiss und die zu korrigierende Fehlstellung angepasst werden. Sie sollen die meiste Zeit getragen werden, zum Essen und Zähneputzen kann man sie herausnehmen. Besonders bei Erwachsenen ist die Aligner-Behandlung beliebt, da die Schienen fast unsichtbar sind.
Zahnschienen: Preise abhängig von Dauer der Behandlung
Die Kosten für eine Aligner-Therapie sind sehr unterschiedlich - je nach Dauer und Aufwand der Behandlung. Die Schienen werden meist alle drei Wochen durch neue ersetzt. Wie viele Schienen notwendig sind, hängt von der Schwere der Fehlstellung der Zähne ab. Und das wirkt sich auch auf die Kosten aus. Private Anbieter werben mit Preisen ab 1.650 Euro, die Behandlung kann aber auch deutlich teurer werden und bis zu 6.500 Euro kosten. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Schienentherapie-Kosten bei Erwachsenen nicht. Unter Umständen trägt die private Krankenversicherung die Kosten ganz oder anteilig, wenn eine kieferorthopädische Behandlung medizinisch notwendig ist.
Private Anbieter meist billiger als Kieferorthopäden
Seit einiger Zeit bieten private Anbieter Aligner-Behandlungen an, die meist günstiger sind als beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden. Hierzu arbeiten sie nach eigenen Angaben mit Partnerzahnärzten zusammen, die eine Erstuntersuchung durchführen und einen 3D-Scan des Gebisses anfertigen. Bei manchen Anbietern kann man auch ein Abdruck-Set für zu Hause bestellen. Die Verlaufskontrollen finden weitestgehend digital per Foto-App statt.
Schlechtere Qualität befürchtet
Die Bundeszahnärztekammer befürchtet bei der Behandlung einen Qualitätsverlust, der sich negativ auf die Patientensicherheit auswirken könne. Sie bemängelt lückenhafte Diagnosen und Kontrolluntersuchungen. Oft sei auch nicht klar, wer überhaupt der behandelnde Arzt sei, da die Partnerzahnärzte lediglich die Erstuntersuchung vornehmen - wenn überhaupt. Die Anbieter hingegen werfen den Kammern und Verbänden vor, sie würden sie nur kritisieren, weil die Aligner-Behandlung nun nicht mehr exklusiv in Praxen durchgeführt würde.
Stichprobe: zwei von drei Behandlungsplänen unrealistisch
In einer Stichprobe für die Sendung Markt waren laut Experten zwei von drei Behandlungsplänen von privaten Anbietern unrealistisch. Auch die Verbraucherzentrale hat sich vor kurzem mit den Angeboten privater Aligner-Anbieter beschäftigt. Sie warnt davor, dass Verbraucher im Konfliktfall deutliche Nachteile im Vergleich zur Behandlung beim Kieferorthpäden hätten.