Grüner Komet C/2022 zeigt sich ein letztes Mal am Wochenende
Zwar entfernt sich Komet C/2022 E3 bereits wieder von uns, sein grünliches Leuchten lässt sich aber ab dem 10. Februar noch einmal beobachten. Erst in 50.000 Jahren kommt er der Erde wieder so nah.
Am 1. Februar hatte der Komet mit "nur" etwa 42 Millionen Kilometer Entfernung seinen erdnächsten Punkt erreicht. Seither entfernt er sich wieder, zugleich überstrahlt der helle Mond sein Leuchten. Mit abnehmenden Mond steigen die Chancen wieder, C/2022 E3 noch ein letztes Mal zu sehen, bis er ab Mitte Februar kaum noch am Himmel sichtbar sein wird.
Wo und wann ist Komet C/2022 E3 zu sehen?
Die besten Chancen hat man an klaren Nächten in dunkler Umgebung und mit einem Teleskop. Ab dem 10. Februar ist der grüne Komet in der Nähe unseres Nachbarplaneten Mars im Sternbild Stier und nahe des hellen Sterns Aldebaran zu sehen. Wer ihn beobachten möchte, sollte sich in klaren Nächten in südöstliche Richtung wenden.
Warum leuchtet Komet C/2022 E3 grün?
Die grüne Färbung des Kometen entsteht dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zufolge durch ein Zusammenspiel zwischen einem Gas und der Wärme der Sonne, wenn der Komet der Sonne nahe kommt. Erst die Sonnenhitze bringt den Kometen zum Leuchten - ohne dieses Aufleuchten würden wir ihn in der Dunkelheit des Alls gar nicht erkennen.
Woher hat der Komet seinen Namen?
Die etwas nüchtern anmutenden Bezeichnung des Kometen hat ihren Grund: Das C steht dafür, dass der Komet eine Umlaufzeit von mehr als 200 Jahren hat. Die Kombination 2022 E zeigt an, dass der Komet im Jahr 2022 entdeckt wurde, und zwar in der ersten Märzhälfte (E) und als dritter Komet (3) in diesem Zeitraum. Der Namenszusatz ZTF bezieht sich auf das Programm "Zwicky Transient Facility (ZTF)" eines Observatoriums in Kalifornien, das den Kometen entdeckt hat.
Obwohl seine Existenz erst seit vergangenem Jahr bekannt ist, ist C/2022 wie alle Kometen bereits mehrere Milliarden Jahre alt. Er stammt aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems, seine Umlaufbahn führt ihn bis an dessen Ränder. Nur alle alle 50.000 Jahre kommt er der Erde so nahe. Als er zuletzt zu sehen war, lebten noch die Neandertaler, was ihm den Beinamen "Neandertaler-Komet" einbrachte.
Komet beobachten: Gute Standorte im Norden
Besonders gut lässt sich der Komet in ländlichen Regionen beobachten, in denen es wenige Lichtquellen gibt. Auch Berge und Hügel bieten Vorteile: Je höher sich Beobachter positionieren, desto größer ist der Himmelsausschnitt. Folgende norddeutsche Orte und Regionen bieten gute Voraussetzungen für die Kometen-Beobachtung:
- Elbtalaue (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern)
- Heide mit Wilseder Berg (Niedersachsen)
- Höhenlagen im Harz (Niedersachsen)
- Westerhever (Schleswig-Holstein)
- West-Teil der Insel Fehmarn (Schleswig-Holstein)
- Insel Pellworm (Schleswig-Holstein)
- Klützer Winkel und Umgebung (Mecklenburg-Vorpommern)
- Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern)