Eine kleine Weihnachtsmütze auf einem Haufen Münzgeld © photocase.de Foto: David W

Weihnachts-Umfrage: Weniger Konsum, mehr Besinnlichkeit

Stand: 13.12.2022 11:27 Uhr

Findet Weihnachten in Norddeutschland diesmal im Krisenmodus statt? Die #NDRfragt-Umfrage ergibt: Die Mehrheit der Befragten will am Fest sparen. Der Sinn der Feier rückt in den Vordergrund.

Die wirtschaftlich schwierigen Zeiten beeinflussen in diesem Jahr auch das Weihnachtsfest: Gut zwei Drittel der befragten #NDRfragt-Mitglieder planen, Weihnachten eher auf Sparflamme zu feiern. Sie sparen vor allem an Urlaubsreisen, am Weihnachtsbaum und an der Weihnachtsbeleuchtung. Aber auch die Geschenke fallen kleiner aus. An Bedeutung hat das Fest jedoch keineswegs eingebüßt: Weihnachten steht der Umfrage zufolge aber mehr im Zeichen der Familie und Mitmenschlichkeit als im Zeichen des Konsums. Alle Ergebnisse der nicht repräsentativen Weihnachtsumfrage von #NDRfragt gibt es hier in einem Dokument zum Herunterladen.

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Werte stehen im Vordergrund

Viele in der #NDRfragt-Gemeinschaft äußern, dass Freude an der Weihnachtszeit und Werte wie Hilfe und Menschlichkeit in den Vordergrund rücken, während der Konsum in den Hintergrund gerät - oft zwangsweise angesichts hoher Preise:

"Ich lebe noch bewusster, erfreue mich noch stärker als sonst an den kleinen Dingen, die nicht für Geld zu haben sind. Ich suche noch stärker den Kontakt zu anderen Menschen." #NDRfragt-Teilnehmerin Karin Emma aus Niedersachsen

 

Hände halten ein Geschenkpaket. © Fotolia.com Foto: jakkapan
AUDIO: #NDRfragt: Spendenbereitschaft in diesem Jahr? (NDR 2 Update) (3 Min)

Weniger Geschenke - aber nicht für die Kleinsten

Zwar soll an den Geschenken gespart werden - das wollen 41 Prozent der teilnehmenden #NDRfragt-Mitglieder, die normalerweise zu Weihnachten schenken. Doch es ist ein Sparen mit Herz: Der Rotstift wird zuerst bei Geschenken für die Erwachsenen angesetzt. An Geschenken für Kinder und Enkel wollen die wenigsten sparen.

Weihnachten auf Sparflamme

Die Gründe fürs Sparen sind in der #NDRfragt-Gemeinschaft klar: Für die Mehrheit sind es die Preissteigerungen. Doch auch Kritik am weihnachtlichen Konsum und ökologische Gründe sind wichtig.

Kleine Bescherung, große Besinnlichkeit

Weniger Lust auf Konsum präge die Weihnachtsstimmung in diesem Jahr generell, sagt fast ein Drittel der Befragten (30 Prozent). An die Stelle der Kauflust tritt die Mitmenschlichkeit und die Bedeutung der Familie. Insgesamt sagt eine große Mehrheit von drei Vierteln, dass sich Weihnachten diesmal anders anfühlt als sonst. Knapp ein Drittel sieht die festliche Stimmung gedrückt. Einige haben sogar ein schlechtes Gewissen, fröhlich zu feiern.

"Krisen ohne Ende verhageln das unbekümmerte lustig, lustig, tralalalala." #NDRfragt-Teilnehmer Marcus aus Schleswig-Holstein

Spendenbereitschaft ungebrochen

Auch wenn diesmal vieles anders ist - eins ändert sich kaum: Die Bereitschaft zu spenden. Zu Weihnachten Geld für einen guten Zweck abzugeben, ist für mehr als die Hälfte der Befragten normal. Sie spenden entweder immer (24 Prozent) oder zumindest gelegentlich (29 Prozent). Obwohl das Geld dieses Jahr knapper ist, spenden die meisten auch in diesem Jahr nicht weniger.

Viele der befragten Mitglieder in der #NDRfragt-Gemeinschaft möchten mit ihren Spenden Menschen unterstützen, denen es schlechter geht. Mit 18 Prozent geben die meisten an, für einen sozialen Zweck Geld zu geben. Abgesehen vom Klima-, Umwelt- und Tierschutz, der an zweiter Stelle kommt, geht es auch bei den weiteren wichtigen Spendenzielen um Hilfe für Schwächere und Notleidende: Das Geld fließt vor allem in die Katastrophenhilfe, die Kinder- und Jugendhilfe, in den Gesundheits- und Pflegebereich, oder an die Opfer des Ukrainekrieges.

Ihre Spendenbereitschaft stellen einige #NDRfragt-Mitglieder in Zusammenhang mit dem dieses Jahr eingeschränkten Konsum:

"Der Konsum ist deutlich gedrosselt. Weniger Geschenke, Mini-Weihnachtsbaum, kein Weihnachtsmarkt, kein großes Festessen und die 300 Euro vom Staat gehen als Spende an die Tafeln hier vor Ort!" #NDRfragt-Teilnehmer Jörg aus Mecklenburg-Vorpommern

Die Umfragen von #NDRfragt sind zwar nicht repräsentativ, stehen aber für die Meinungen einer großen und wachsenden Zahl von Norddeutschen. Wir gewichten die Antworten statistisch, damit #NDRfragt so gut wie möglich die Bevölkerungsgruppen in Norddeutschland widerspiegelt.

Am Weihnachtsbaume weniger Lichtlein brennen

Gespart wird ebenfalls an Lichterketten, Kerzen und Weihnachtsdekoration. Bei über der Hälfte der Befragten (55 Prozent), die üblicherweise Weihnachtebeleuchtung haben, fällt sie in diesem Jahr knapper aus. Auch, wenn festliche Beleuchtung eigentlich dazu gehört - allein wegen der Kinder:

"Wir haben weniger geschmückt als sonst. Wegen der Kinder haben wir aber nicht auf alles verzichtet. Ein bisschen leuchtet es schon." #NDRfragt-Teilnehmerin Sandra aus Hamburg

Kommunen sollen an Weihnachtsglanz sparen

Wenn es um die öffentliche Beleuchtung geht, ist die Mehrheit fürs Sparen noch deutlicher: 80 Prozent der Befragten finden es richtig, dass die Kommunen die Weihnachtsbeleuchtung reduzieren. Am ehesten wollen sie dabei in diesem Jahr auf hell glitzernde Einkaufsstraßen und Geschäfte verzichten (jeweils etwa drei Viertel der Befragten). Auf den Weihnachtsmärkten wünscht sich nur noch eine knappe Mehrheit weniger Weihnachtslichterglanz.

 

Eine kleine Weihnachtsmütze auf einem Haufen Münzgeld © photocase.de Foto: David W
AUDIO: Talk mit #NDRfragt-Teilnehmerin Monika Daniels auf NDR 90,3 (2 Min)

Stimmen aus der #NDRfragt-Community

Viele der #NDRfragt-Community-Mitglieder haben ihre Gedanken und Meinungen schriftlich mitgeteilt. Hier eine kleine Auswahl der Stimmen, die uns erreicht haben.

#NDRfragt-Gemeinschaft: Bereits mehr als 17.000 Mitglieder

Die NDR Umfrage-Gemeinschaft #NDRfragt gibt es seit Ende Oktober. Mehr als 17.000 Norddeutsche haben sich inzwischen angemeldet. #NDRfragt ist das Meinungsbarometer für den Norden. Wer noch nicht dabei ist, aber mitmachen will, kann sich registrieren und an den Umfragen teilnehmen. Mitglied kann werden, wer in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg oder Bremen wohnt und mindestens 16 Jahre alt ist.

Über diese Befragung

Die Antworten stammen aus der Umfrage "Ach du fröhliche! Wie wird Weihnachten im Krisenjahr?", an der sich 9.678 Norddeutsche beteiligt haben.

Für die Ergebnisse wurden Antworten ausgewertet, die vom 07.12.2022 bis zum 12.12.2022 um 08:00 Uhr abgegeben wurden. An den Umfragen von #NDRfragt nehmen Menschen aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen teil. Die Umfragen werden online ausgefüllt.

Die Ergebnisse der Befragung sind nicht repräsentativ. Wir haben sie allerdings nach den statistischen Merkmalen Alter, Geschlecht, Bundesland und Schulabschluss gewichtet. Das heißt: Antworten von Bevölkerungsgruppen, die unter den Befragten seltener vertreten sind als in der norddeutschen Bevölkerung, fließen stärker gewichtet in die Umfrageergebnisse ein. Und die Antworten von in der Befragung überrepräsentierten Gruppen werden schwächer gewichtet. Insgesamt verteilen sich die Antworten dann am Ende eher so, wie es der tatsächlichen Verteilung der Bevölkerungsgruppen in Norddeutschland entspricht.

Aufgrund von Rundungen und Antwortoptionen wie "Sonstige" oder "keine Angabe" kann es vorkommen, dass die Prozentwerte bei einzelnen Fragen zusammengerechnet nicht exakt 100 ergeben.

 

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Eine Frau schaut auf einen Monitor mit dem Schriftzug "#NDRfragt" (Montage) © Colourbox

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | | 15.12.2022 | 21:03 Uhr