Kieler Woche 2023: Wie Familien bei einem Besuch sparen können
Auch bei der Kieler Woche ist eine Preissteigerung zu spüren. Eine Eiskugel kostet zwei Euro, eine Fahrt mit dem Riesenrad neun Euro. Wie ein Besuch mit wenig Geld und Kindern trotzdem möglich ist.
Für Dominic Kay (43) und seine Kinder Jamie (6) und Alexis (8) ist der Ausflug auf die Kieler Woche ein Highlight. "Wir versuchen nach Möglichkeit nur einmal im Monat einen größeren Ausflug zu machen", erzählt Kay - aus finanziellen Gründen. Nur zum Strand geht es häufig für die Familie aus Friedrichsort. Denn: "Strand kostet ja nichts, dass kann man ja jeden Tag machen." Zwar kann Mama Janin heute nicht dabei sein, weil sie im Schichtdienst arbeitet - dafür ist heute Papatag. Wie viele andere Familien müssen die Kays aufs Geld schauen. Besonders in diesen Zeiten will jeder kostspielige Ausflug wohl überlegt sein. NDR.de hat die drei bei ihrer Tour über die Kieler Woche begleitet.
Viele Angebote auf der Kieler Woche sind kostenlos
"Die Kinder wollten unbedingt zur Kieler Woche, also hatte ich schon geplant, zu gehen. Aber ich hab' mir gedacht: Die essen und trinken vorher zu Hause", erzählt Dominik. Warum? Der Hausmeister holt aus: "Weil ich weiß, dass das ziemlich teuer ist." Vor allem am Wasser an der Kiellinie oder auf dem Nordmarksportfeld gehen Aktivitäten wie Hüpfburg-Springen oder Budenspiele ab fünf Euro los - pro Kind und Runde. Auch ein Besuch des Jahrmarkts an der Hörn kann schnell viel Geld verschlingen. Diese Kosten können bei vielen kostenlosen Angebotenvermieden werden - Konzerte, Theater-Vorführungen, Tobelandschaften und vor allem dieSpiellinie auf der Krusenkoppel gehören dazu.
Apfelsaftschorle für vier Euro
Nur für Essen und Trinken greift man überall tiefer in die Tasche. Das gilt auch für die Getränke auf der Spiellinie. Das merken wir, als er den Kindern an einem Getränkestand zwei Apfelsaftschorlen kaufen möchte. Allein eine Flasche wird hier für vier Euro verkauft. Im Supermarkt gibt es genau diese für rund 1,60 Euro - von vielen anderen Herstellern sogar deutlich günstiger.
Die Lösung: Getränke selbst mitbringen
Katharina Schnabel, die Co-Geschäftsführerin des Catering-Unternehmens "Speis und Dank", das im zweiten Jahr auf der Krusenkoppel die Gastro-Stände betreibt, verteidigt ihre Preise: "Wir haben mit unseren Preisen eine Mischkalkulation angestrebt", erklärt sie. Getränke wie Apfelschorle wären zwar teuer, dafür hätten sie woanders die Verkaufspreise gedrückt. Für fünf Euro würden Kinder zum Beispiel einen "Kieler Snack Büddel" kaufen können - "prall gefüllt mit gesundem Gemüse". Und zum Durstlöschen seien die Schorlen eh nicht geeignet, findet die Unternehmerin.
Zum ersten Mal: 15 Trinkwasserstationen in Kiel
Für Familien, die auf ihr Geld schauen, heißt das: Lieber Getränke selbst mitbringen oder zumindest auffüllbare Flaschen. Denn die gute Nachricht ist, dass es laut Stadtsprecherin Kerstin Graupner erstmalig 15 gratis Trinkwasserstationen auf dem KiWo-Gelände gibt. Für Jamie und Alexis, die ihre Apfelschorlen blitzschnell ausgetrunken hatten, sind die Trinkwasserhähne eine große Hilfe.
Spiellinie auf der Krusenkoppel ist durch Förderung möglich
Am Ende seines Ausflugs über die Krusenkoppel hat der Familienvater aus Friedrichsort bei Kiel über 30 Euro ausgegeben. Darin enthalten: zwei Apfelsaftschorlen, drei Eis und drei Portionen Nudeln. Dafür, dass dies ein besonderer Tag ist, empfindet er die Kosten für die Verpflegung der Familie als "akzeptabel". Denn für das Spiel und den Spaß auf der Krusenkoppel musste er keinen Euro ausgeben. Dafür gesorgt hat unter anderem der Etat des Landes in Höhe von 3,2 Millionen Euro allein für die Kieler Woche, so dass Menschen wie Maike Wiechmann als künstlerische Leiterin der Spiellinie ihre Kreativität voll ausschöpfen konnten. Ausgehend von dem Grinsen auf den Gesichtern von Alexis und Jamie lässt sich daraus ableiten: Das Konzept geht auf.