Grüne: Mit Luise Amtsberg und Robert Habeck in den Wahlkampf
Für Klimaschutz, für ein Leben, das man sich leisten kann, für Frieden in Europa - dafür werben die Grünen im Wahlkampf. Prominente Gesichter sind Robert Habeck und Luise Amtsberg.
Als Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung kümmert sich Luise Amtsberg um die großen Konflikte. Sie äußert sich zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine, besucht Aktivisten in Mittelamerika und fordert mehr humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza. Im Nahen Osten hat Amtsberg auch ihre Magisterarbeit geschrieben. In Kiel hat sie Islamwissenschaften studiert, war dann von 2009 bis 2012 für die Grünen im Schleswig-Holsteinischen Landtag - und beendete anschließend ihr Studium. 2013 zog die in Ostberlin aufgewachsene Amtsberg in den Bundestag ein. Die 40-Jährige führt die Landesliste in Schleswig-Holstein an. Sie steht für eine menschenrechtsorientierte Politik mit Fokus auf Flüchtlingsschutz, Gleichberechtigung und Bildungsgerechtigkeit.
Prominentester Grüner zurzeit ist Robert Habeck, der Bundeskanzler werden möchte. Der Bundeswirtschaftsminister und Vize-Kanzler aus Flensburg setzt auf den ökologischen Umbau der Wirtschaft. Das sei mühsam, aber weltweit die Zukunft, meint Habeck.
Was steht im Wahlprogramm?
Die Grünen wollen mehr in die Infrastruktur investieren - und dafür die Schuldenbremse reformieren. Unternehmen sollen steuerlich entlastet werden, wenn sie in Deutschland investieren - "mit Ausnahme der Gebäudeinvestitionen". Die Grünen werben außerdem für bezahlbares Wohnen und günstige Energie. Die Wirtschaft soll Planungssicherheit bekommen: Beim Verbrenner-Aus soll es bleiben. Der Wohlstand von morgen, heißt es im Programm, ist klimaneutral.
Der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, ist überzeugt, dass seine Partei die Probleme im Land lösen und das Leben für die Menschen spürbar verbessern könne. Deutschland müsse einen riesigen Reformstau abarbeiten. Er will nach eigener Aussage den Menschen im Wahlkampf die Wahrheit zumuten und den Populismus aus dem politischen Diskurs heraushalten.
Wie ist die Ausgangslage?
Die Grünen wollen mit dem Schleswig-Holsteiner Robert Habeck den Kanzler stellen. Er selbst spricht von sich als "Underdog", gibt sich aber siegessicher, auch wenn die Grünen in aktuellen Umfragen eher im Mittelfeld rangieren. Bei der vergangenen Bundestagswahl hatten die Grünen 14,7 Prozent erreicht und waren als Teil der Ampel-Koalition in Regierungsverantwortung. Aktuell sitzen sechs Grünen-Abgeordnete aus Schleswig-Holstein im Deutschen Bundestag. Die Nord-Grünen sehen sich als die politische Kraft für Umwelt- und Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Vielfalt. Sie sind Teil der schwarz-grünen Landesregierung unter Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).
