Bundestagswahl in Schleswig-Holstein: Ein Appell für den Frieden

Stand: 14.02.2025 15:39 Uhr

Der Krieg in der Ukraine und die Sicherheitslage in Deutschland beschäftigten die Menschen im Bundestagswahlkampf. Auch in Schleswig-Holstein machen sich viele Gedanken. Was sagen die Bundestagskandidaten?

von Andreas Schmidt und Constantin Gill

Die Gier ist die Wurzel allen Übels, da ist sich Hannelore Schützler aus Reinbek (Kreis Stormarn) sicher. Sie hat im Alter das bescheidene Leben schätzen gelernt. Sie kauft kein Brot mehr, sie backt nur noch selbst, sie kauft wenig Kleidung, sie strickt selbst. Sie ist aus ihrem großen Haus in eine kleine Wohnung gezogen. Viel praktischer findet sie das. "Früher musste ich vier Stunden putzen, jetzt bin ich in einer Stunde durch."

Hannelore Schützler. © NDR
Gier und Krieg - sie hängen für Hannelore Schützler zusammen.

Und Bescheidenheit, findet Frau Schützler, ist der Schlüssel zum Frieden. "Ich habe genug, und wenn der Nachbar sagt, ich habe genug, dann ist genug genug, und dann müssen wir die Erde nicht mehr ausbeuten."

Viel Geld für Rüstung - wird an anderer Stelle gespart?

Was das mit den aktuellen Kriegen zu tun hat? Viel, findet Hannelore Schützler. Denn all die Aggression in der Welt hätte mit Gier zu tun. "Und wohin soll das führen? Wir bräuchten so viel Geld für die Umwelt und die Bildung, stattdessen ist jetzt die Rede davon, dass wir drei oder sogar fünf Prozent unseres Bruttoinlandsproduktes für Rüstung ausgeben. Und wohin führt das?"

Hannelore Schützler fürchtet, dass der Krieg noch viel näher an Deutschland heranrückt. Und dann? "Mein Sohn hat schon gesagt, dass er dann seine Söhne nimmt und nach Neuseeland auswandert." Und das wäre für sie eine Katastrophe. Auch deswegen fürchtet sie den Krieg und fordert von der Politik mehr Anstrengungen für den Frieden.

Luise Amtsberg, Grüne:

"Wir wissen, dass es den Krieg in der Ukraine nicht erst seit drei Jahren gibt, sondern deutlich länger, seit 2014 im Prinzip. Und seitdem versucht man mit Putin eine Verhandlungslösung zu finden. Das hat nicht geklappt. Wer glaubt, dass es einfach nur eine Einigung braucht, bei der die Ukraine einen Teil ihres Staatsgebiets abgibt und dann wird es schon gut werden, da muss man einfach sagen: Das ist hoch naiv, das zu glauben. Und das macht Putin auch immer wieder deutlich, dass mit der Ukraine bei ihm nicht Schluss ist. Und deshalb müssen wir uns verteidigungspolitisch besser aufstellen."

"Der Krieg kann sofort vorbei sein, wenn Russland aufhört, ihn völkerrechtswidrig zu führen und sich auf sein Staatsgebiet zurückzieht und die Grenzen der souveränen Ukraine respektiert und damit auch die europäische Friedensordnung respektiert. Nur leider sehe auch ich, dass es ein Wunschtraum ist, der uns wahrscheinlich nicht erfüllt werden wird. Insofern ist es wichtig, dass wir in Sicherheit und Verteidigung investieren."

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Ein gelber Roboter auf viel Beinen steht neben einem Feuer auf dem Gelände der CAU Kiel. © NDR Foto: Hauke von Hallern

KI im Rettungseinsatz: Mit autonomen Robotern gegen Waldbrände

Technik aus SH könnte dabei helfen Waldbrände effektiver zu bekämpfen. Forscher trainieren dazu die KI eines Roboters. mehr

Videos