"Wir wissen, dass es den Krieg in der Ukraine nicht erst seit drei Jahren gibt, sondern deutlich länger, seit 2014 im Prinzip. Und seitdem versucht man mit Putin eine Verhandlungslösung zu finden. Das hat nicht geklappt. Wer glaubt, dass es einfach nur eine Einigung braucht, bei der die Ukraine einen Teil ihres Staatsgebiets abgibt und dann wird es schon gut werden, da muss man einfach sagen: Das ist hoch naiv, das zu glauben. Und das macht Putin auch immer wieder deutlich, dass mit der Ukraine bei ihm nicht Schluss ist. Und deshalb müssen wir uns verteidigungspolitisch besser aufstellen."
"Der Krieg kann sofort vorbei sein, wenn Russland aufhört, ihn völkerrechtswidrig zu führen und sich auf sein Staatsgebiet zurückzieht und die Grenzen der souveränen Ukraine respektiert und damit auch die europäische Friedensordnung respektiert. Nur leider sehe auch ich, dass es ein Wunschtraum ist, der uns wahrscheinlich nicht erfüllt werden wird. Insofern ist es wichtig, dass wir in Sicherheit und Verteidigung investieren."
"Die Ukraine muss sich zur Wehr setzen, aber wir müssen gleichzeitig auch das Völkerrecht stärken. Das heißt, wir müssen auch den Druck auf Russland erhöhen. Wir müssen die Sanktionen gegen Russland dort nachschärfen, wo es nötig ist. Und was ich auch sehr wichtig finde: Es kann eben nicht sein, dass Deutschland Deserteure aus Russland abweist. Wir haben im Deutschen Bundestag beantragt, dass russische Deserteure nach Deutschland kommen können, hier aufgenommen werden. Und das ist leider abgelehnt worden, von allen Parteien."
"Wir müssen verteidigungsfähig sein. Denn wenn wir das nicht sind, dann laden wir einen Aggressor ein, sich genauso zu verhalten wie Russland gegenüber der Ukraine. Den Versuch zu unternehmen, Deutschland zu besetzen und hier ganz andere Regeln aufzustellen, als wir sie haben."
"Wir müssen zunächst die Frage klären, was wir für einen potenziellen möglichen nächsten Krieg brauchen, um uns zu verteidigen. Und dann müssen wir uns entsprechend ausrüsten und aufrüsten. Denn wenn wir verteidigungsfähig sind, reduziert das die Wahrscheinlichkeit eines Krieges."
"Zum Ende von Kriegen führen immer diplomatische Lösungen. Also entweder kommt es zu einem All-Out-War - vor allem bei Nuklearmächten - oder man findet eine diplomatische Lösung."
"Russland ist Teil Europas. Wirtschaftlich waren wir mit Russland auch wegen der Gaslieferungen eng verbunden. Und wir müssen mit so einer Macht auch klarkommen. Und diese konstanten Waffenlieferungen führen am Ende zu nichts. Wenn wir auch noch so viel Geld in die Aufrüstung der Ukraine stecken, wird die Ukraine nicht gewinnen, außer - theoretisch - die NATO würde sich beteiligen."
"Selbstverständlich müssen wir uns um die Umwelt kümmern, aber die Finanzierung der Bundeswehr kann man nicht gegen die Umwelt oder gegen andere Dinge aufrechnen. Es geht hier schließlich um die Sicherheit Deutschlands."
"Ich bin für Friedensverhandlungen in der Ukraine. Mit den Kriegsparteien. Es kann dort nur die Lösung sein, dass es endlich zu Friedensverhandlungen kommt. Weil, dieser meines Erachtens nach falsche Slogan, dass wir über Russland siegen müssen, nur über einen dritten Weltkrieg geht. Und da können wir uns nicht in die Gefahr begeben, dass es weiter eskaliert."
"Wir im SSW schauen immer darauf, dass es darum geht, unsere Ostseeregion zu verteidigen. Und Frieden und Freiheit und Demokratie zu verteidigen. Und ja, das benötigt auch Investitionen in Verteidigung, also in Waffensysteme, in Militär. Natürlich müssen die Mittel da auch aufgebracht werden, um uns dementsprechend auszustatten, bei der Bundeswehr, so dass wir dem, was dort auf uns zukommt, auch gerecht werden können. Und wir müssen natürlich weiterhin die Ukraine unterstützen. Das sind diejenigen, die jetzt an vorderster Front für Freiheit und Frieden für ganz Europa kämpfen."
"Wir müssen bedauerlicherweise mehr Geld für die Verteidigung ausgeben als wir eigentlich gerne möchten. Aber eine Bedrohungslage ist da. Und wenn wir hier frei und sicher weiterleben wollen, dann müssen wir dafür auch Geld aufwenden, was nicht automatisch bedeuten muss, dass man nicht auch für andere Politikfelder Geld zur Verfügung stellt. Wir müssen halt die Prioritäten neu setzen."
"Wir müssen uns einfach drauf einstellen, dass es die Möglichkeit gibt, dass er das auch gegen uns, gegen NATO-Verbündete tut. Trotzdem kann man natürlich sprechen. Und trotzdem muss man sprechen, denn niemand will ja einen Krieg führen. Die beste Garantie, keinen Krieg zu führen, ist, dass man darauf vorbereitet ist. Dass man also abschrecken kann."
"Wir haben in der Nato zwei Prozent vereinbart. Die halten wir jetzt endlich erstmalig auch ein. Das ist ein Kraftakt für unsere Haushalte. Aber ich finde, wenn es da um weitere Steigerungen geht, dann muss man ganz klar benennen, wofür diese Steigerungen notwendig sind."
"Wir haben es uns nie leicht gemacht. In der SPD gibt es eine große Abwägung zwischen den beiden Interessen, die wir zu vertreten haben. Das eine Interesse ist, dass wir deutlich machen, dass auf dieser Welt Grenzen nicht mit Gewalt verschoben werden können. Und dass wir die Länder in ihrer Verteidigung unterstützen, die darunter leiden, die die Opfer sind von solchen Angriffskriegen. Und dementsprechend versuchen wir, die Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses aber auch in dem konkreten Fall der Ukraine zu sichern, um gleichzeitig Gesprächskanäle offenzuhalten."
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