Demo gegen Rechtsextremismus sorgt in Plön für B76-Sperrung
In vielen Orten in Schleswig-Holstein sind auch an diesem Wochenende wieder Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen - unter anderem mitten auf der B76 in Plön.
In Plön hatte ein breites Bündnis aus mehr als 40 Organisationen, Vereinen, Verbänden, der Kirche und politischen Parteien zu einer kreisweiten Demonstration gegen Rechtsextremismus am Sonntag aufgerufen. Los ging es am Nachmittag auf dem Plöner Marktplatz. Kreispräsidentin Hildegard Mersmann (CDU) und Propst Erich Faehling hielten Ansprachen. Später zog der Demonstrationszug durch die Fußgängerzone und über die B76. Die Veranstalter sprachen gegenüber NDR Schleswig-Holstein von 3.500 Teilnehmern. Laut Polizei waren 2.500 Menschen auf der Straße unter dem Motto "Der Kreis Plön ist bunt" - mit 1.500 war gerechnet worden.
Die B76 war zwischenzeitlich wegen der Aktion für eine halbe Stunde voll gesperrt. Betroffen war der Abschnitt von der Einmündung B430 und der Rodomstorstraße. Mittlerweile ist sie wieder freigegeben, die Demonstration ist beendet.
Weitere Aktionen in Flensburg und Bad Bramstedt
In Flensburg zogen am Nachmittag nach Angaben der Stadt etwa 2.500 Demonstrierende friedlich durch die Innenstadt. Die Aktion startete mit einer Kundgebung am Südermarkt und endete auch dort. Initiatoren der Veranstaltung waren unter anderem verschiedene Partei-Jugendorganisationen und die Initiative "Stabil Flensburg". Auch Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) wollte zeigen, dass der Kurort für Vielfalt steht und rief für Sonntag zur Kundgebung auf dem Bleeck auf. Dort waren nach Angaben der Polizei mehr als 600 Menschen dabei.
Glinde: Mit buntem Garn gegen Rechtsextremismus
Ein breites Bündnis aus Vereinen, Verbänden, Kirche und politischen Parteien hatte schon am Sonnabendnachmittag in Glinde (Kreis Stormarn) zu einer Demonstration gerufen. 300 Menschen demonstrierten auf dem Marktplatz für demokratische Werte, Menschenwürde und den Rechtsstaat. Dabei wurde auch aus bunter Wolle und Garn ein Netz gewebt. Die Fäden wurden aneinander geknotet und von Hand zu Hand weitergegeben, um die Vielfalt der Gesellschaft und der Stadt widerzuspiegeln. Die Kundgebung verlief nach Polizeiangaben friedlich.
Schon vor rund zehn Jahren hatte es in der Stadt fast täglich Demos gegen Rechtsextremismus gegeben. Damals ging es um einen Bekleidungsladen, in dem bei Rechtsextremisten beliebte Marken verkauft wurden.
Menschenkette auf Sylt
Auch in anderen Städten war am Sonnabend demonstriert worden. In Itzehoe (Kreis Steinburg) gingen nach Polizeiangaben rund 4.000 Menschen auf die Straße. In Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) kamen 1.000 Demonstrierende zusammen und in Barmstedt (Kreis Pinneberg) rund 500. Zum ersten Mal in den vergangenen Wochen wurde auch auf Sylt (Kreis Nordfriesland) demonstriert. 220 Demonstrantinnen und Demonstranten haben an der Promenade von Wenningstedt-Braderup eine Menschenkette als symbolische Brandmauer gegen Rechtsextremismus gebildet.