Ein Regenbogen erstreckt sich über eine Landschaft in Schleswig-Holstein. © IMAGO / Depositphotos
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AUDIO: Stimmen die Zahlen des Zensus? Amt Hüttener Berge legt Widerspruch ein (1 Min)

Widerspruch gegen Zensus: Amt Hüttener Berge hat mehr Einwohner

Stand: 29.01.2025 18:00 Uhr

Leben im Amt Hüttener Berge mehr Menschen, als der Zensus von 2022 ergeben hat? Die betroffenen Gemeinden zählten nun selbst nach - und haben Widerspruch eingelegt.

Fast 1,5 Millionen Euro - etwa so viel Geld entgeht allein den beiden Gemeinden Bünsdorf und Osterby im Amt Hüttener Berge (Kreis Rendsburg-Eckernförde) bis zum Jahr 2033. Denn der im vergangenen Jahr veröffentlichte Zensus von 2022 hatte ergeben, dass in den beiden Gemeinden fast 200 Menschen weniger wohnen sollten, als bis dahin angenommen. Und da das Land diese Zahlen nutzt, um die Mittel des Finanzausgleichs zu berechnen, resultierte daraus: Weniger Einwohner gleich weniger Geld.

Zweifel an den Zensus-Zahlen sorgt für eigene Zählung

Hochgerechnet auf das ganze Amt bedeuteten die Zensus-Zahlen ein Verlust von etwa 650 Einwohnern im Vergleich zum Melderegister. Das wollten die Gemeinden nicht auf sich beruhen lassen und organisierten im November 2024 eine eigene Zählung. Einwohnerinnen und Einwohner von Bünsdorf und Osterby konnten sich daraufhin aktiv registrieren lassen. Wer sich nicht meldete, erhielt einen Brief oder wurde zuhause aufgesucht.

Nun steht das Ergebnis fest: In den beiden Orten wohnen tatsächlich mehr Menschen als die Zensuszählung ergeben hatte. Statt 531 leben in Bünsdorf demnach 602 Menschen und somit 71 mehr. In Osterby sind es 1.091 statt nur 987, also 104 mehr. Nur einige wenige Menschen konnten nicht ermittelt werden, berichten Amtsdirektor Andreas Betz und Osterbys Bürgermeister Andreas Lööck (CDU).

Amt hofft auf Anpassung der Zahlen

Das Amt Hüttener Berge hat deshalb beim Statistischen Landesamt Widerspruch gegen den Zensus eingelegt, teilt Andreas Betz mit. Denn anderenfalls würden beispielsweise Bünsdorf bis 2033 etwa 628.000 Euro und Osterby etwa 850.000 Euro fehlen.

Und ohne das Geld könnte es in den Gemeinden eng werden. "Das was das typische Dorfleben ausmacht, wie die Gemeinde das Leben im Dorf mit Zuschüssen zum Sportverein, mit der Unterhaltung von Sportanlagen unterstützen kann - sowas fällt alles weg. Sowas können wir nicht mehr leisten", sagt Andreas Lööck. "Alle freiwilligen Leistungen, die eine Gemeinde tätigen kann, mussten wir somit auf Null setzen." Man warte nun auf eine Antwort des Statistischen Landesamtes, so Lööck weiter. Auf Grundlage der eigenen Zählung hoffe man auf eine Anpassung der Zahlen im Zensus - und somit auch der finanziellen Mittel des Landes.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 29.01.2025 | 16:30 Uhr

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