Weihnachtsgeschäft: Trend geht zum Gutschein
In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr wird in Schleswig-Holstein inzwischen deutlich weniger umgetauscht. Stattdessen lösen die Menschen Gutscheine ein oder sie geben Bargeld aus. Wegen der Inflation haben die Händler aber ein schlechteres Ergebnis als im vergangenen Jahr.
Traditionell sind die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr Einkaufstage. Wurde früher in dieser Zeit viel umgetauscht, hat sich inzwischen ein neuer Trend entwickelt. "Es werden inzwischen wesentlich mehr Gutscheine und Bargeld verschenkt als noch vor zehn Jahren", sagt Mareike Petersen vom Handelsverband Nord in Kiel. Das bestätigen auch die Händler selbst - sowohl in den großen Centern in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster als auch in kleineren Geschäften in Itzehoe, Heide (Kreis Dithmarschen) und Husum (Kreis Nordfriesland). Das bedeutet: statt umgetauscht wird inzwischen eher der Gutscheine eingelöst oder eben Geld ausgegeben.
Viel los seit Mittwoch
Sven Haltermann vom Textilkaufhaus B&H in Itzehoe (Kreis Steinburg) berichtet von viel Betrieb seit Mittwoch. "In der Tat lässt sich beobachten, dass die Menschen mehr auf Geld und Gutscheine unter dem Weihnachtsbaum setzen. Davon ist bereits einiges in den Geschäften hier in der Innenstadt gelandet", sagt er. Für Zahlen sei es noch zu früh, dazu könne er Mitte Januar etwas sagen. "Aber den Trend spüren wir deutlich."
Keine Umtauschkassen mehr nötig
Im Sophienhof in Kiel beschreibt das Center-Management eine ähnliche Situation. "Wir sind zufrieden: Die Menschen haben gute Laune, sind entspannt und nutzen die Gelegenheit zum gemeinsamen Bummeln", so der Technische Leiter im Center. Auch im Citti-Park in Lübeck und im Scandi-Park in Flensburg sind die Menschen am Donnerstag mit viel Bargeld und Gutscheinen in den Geschäften unterwegs, wie die Managements der Center mitteilten. Die Zahl der Umtausche sei deshalb massiv zurückgegangen. Während viele Geschäfte vor zehn Jahren zwischen den Jahren noch extra Umtauschkassen aufstellten, ist das jetzt nicht mehr nötig.
Etwa fünf Prozent weniger im Ergebnis
Ganz so glücklich ist der Handelsverband Nord mit der Situation in den Geschäften allerdings nicht: "Wir haben zwar ungefähr die gleichen Umsätze wie im vergangenen Jahr, preisbereinigt werden wir aber wohl fünf Prozent weniger im Ergebnis feststellen. Das liegt an der Inflation", sagt Handeslverbands-Sprecherin Mareike Petersen.
Auch die Händler sagen: Die fehlenden Umsätze bringen die verschenkten Gutscheine oder Geldgeschenke nicht mehr in ihre Kassen. Sie hoffen auf die kommenden Jahre.