Warnstreik im öffentlichen Dienst: Demo in Kiel
Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst dauert an. Gewerkschaften aus Schleswig-Holstein wollen jetzt weiter Druck machen und haben erneut zum Warnstreik aufgerufen. Ein Schwerpunkt ist Kiel.
Der Gewerkschaftsverband dbb (Deutscher Beamtenbund und Tarifunion) und die komba schleswig-holstein, die Fachgewerkschaft für Beamte und Beschäftigte der Kommunen, hatten für Donnerstag zu einen Warnstreik im öffentlichen Dienst aufgerufen, der einige Menschen in Schleswig-Holstein betroffen hat.
Am Donnerstagmittag gab es außerdem eine Kundgebung auf dem Rathausplatz in Kiel, zu der nach Informationen des Veranstalters rund 1.200 Menschen gekommen sind. Die Polizei spricht von 1.000. Mit dabei waren unter anderem Angestellte von Kitas und der Müllabfuhr - auch Polizisten in Uniform waren gekommen. Von der Wunderino-Arena kommend endete der Demonstrationszug am Rathausplatz. Nach NDR Informationen beteiligten sich auch einige Beamtinnen und Beamte an der Kundgebung. Weil sie nicht streiken dürfen, nehmen sie sich dafür frei.
Warnstreik in Verwaltungen und Behörden in SH
Laut Beamtenbund dbb Schleswig-Holstein wurden ausgewählte Dienststellen, die Bundeswehrverwaltung sowie verschiedene Ämter und Teile der Sozialverwaltung bestreikt. Als Beispiele nennt der stellvertretende dbb-Bundesvorsitzenden, Andreas Hemsing, das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg und die Rentenversicherung in Lübeck. In Kiel blieben zahlreiche Mülleimer stehen, denn auch der Abfallwirtschaftsbetrieb wurde bestreikt. Zudem sollten sich die Bundespolizei und der Zoll am Ausstand beteiligen, da deren Besoldung vom Ergebnis der Tarifrunde abhängt. Vereinzelt waren auch Mitarbeitende aus Kitas dabei.
Keine Einigung im Tarifkonflikt
Es geht um mehr Geld für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Die zweite Tarifverhandlungen war zuletzt ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber hatten zwar ein Angebot vorgelegt, die Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend als unzureichend zurück. Ver.di fordert für die Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderung als nicht leistbar abgelehnt. Der DBB droht mit einem landesweitem Generalstreik, wenn die dritte Verhandlungsrunde nicht klappt.
Hinweis der Redaktion: Wir hatten zunächst berichtet, dass die Gewerkschaft ver.di zu dem Warnstreik aufgerufen hatte. Richtig ist, dass Komba und der dbb für die Aktion mobilisiert hatten. Wir entschuldigen uns für diese Fehlinformation.