Volkshochschulen in SH fordern Entlastung des Ehrenamts
Fünf Weiterbildungszentren im Land mussten seit 2019 geschlossen oder mit anderen zusammengelegt werden, weitere sind von einer Schließung bedroht. Einer der Gründe ist, dass es immer schwieriger wird, ehrenamtliche Leiter zu finden. Mehr als die Hälfte der 138 Volkshochschulen in Schleswig-Holstein werden ehrenamtlich geführt. Und im bundesweiten Vergleich hat das Land die niedrigste Pro-Kopf-Förderung für Volkshochschulen (VHS).
Ehrenamt bei der VHS eher unattraktiv
Hinzu kommt, dass die Volkshochschulen mit ehrenamtlichen Leitern in der Fläche ungleich verteilt sind. ImKreis Pinneberg zum Beispiel befinden sich vor allem hauptamtlich geführte Volkshochschulen, im Kreis Plön dagegen fast nur ehrenamtlich geleitete. Dabei haben die ehrenamtlichen Leiter die gleichen bürokratischen Aufgaben wie hauptamtliche. Das mache das Ehrenamt in diesem Bereich unattraktiv, sagt der Direktor des VHS-Landesverbandes Karsten Schneider: "Tatsächlich haben die ehrenamtlich geführten Volkshochschulen zunehmend Belastungen durch administrative Aufgaben."
Die Lösung könnte ein sogenanntes Weiterbildungsförderungsgesetz sein, das es in anderen Bundesländern bereits gibt. Der Landesverband setzt sich dafür ein, dass die Förderung der Volkshochschulen in einem solchen Gesetz geregelt wird. Damit könnte das Ehrenamt entlastet werden. Das Land Schleswig-Holstein prüft derzeit, ob eine solche Reform möglich ist.