Umfrage: Schleswig-Holsteiner stehen hinter Erneuerbaren Energien
96 Prozent der Menschen in SH unterstützen Energie aus Windkraft-, Solar- oder Biogasanlagen. Das ergab eine repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien in Schleswig-Holstein.
Fast alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner befürworten demnach den Ausbau von Ökostrom-Anlagen. Beinahe die Hälfte der insgesamt 1.021 Befragten, 46 Prozent, meint sogar, der Ausbau sei außerordentlich wichtig. 37 Prozent stufen ihn als sehr wichtig und 13 Prozent als wichtig ein. Diese Ergebnisse stellten Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) und Marcus Hrach, Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (LEE SH) am Mittwoch auf einer Pressekonferenz vor.
Klimaschutz wird zur Selbstverständlichkeit
Goldschmidt freute sich über die Ergebnisse. Die Energiewende sei zur Selbstverständlichkeit geworden. Auch die Post an ihn zeige, dass Beschwerden und Kritik an Anlagen oder an Netzausbauvorhaben sehr viel geringer geworden seien, sagte der Grünen-Politiker.
Die Koalitionspartner von der CDU zeigten sich ebenfalls zufrieden mit den Ergebnissen der Umfrage. "Das zeigt, dass man mit einer intelligenten Politik für eine so hohe Akzeptanz für die Energiewende bei den Menschen vor Ort sorgen kann", sagte der energiepolitische Sprecher Andreas Hein.
Die hohe Akzeptanz sei zugleich ein Auftrag. "Es beflügelt uns in dem Bestreben, die Chancen für unser Land noch stärker zu nutzen, für eine sichere, nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung zu sorgen und dabei noch mehr Betriebe und neue Arbeitsplätze ins Land zu holen und so erstes klimaneutrales Industrieland zu werden", so Hein.
Anwohnende wünschen sich Vergünstigungen
Bei der Erhebung fragte YouGov im Auftrag der Netzwerkagentur auch danach, wie die Menschen dazu stehen, wenn Windparks, Solar- oder Biogas-Anlagen in der direkten Nachbarschaft gebaut werden. Dabei kam zum einen heraus, dass Menschen, die bereits in der Nähe einer Wind- oder Solaranlage wohnen, solche Anlagen stärker akzeptieren als andere.
Bei Windkraft zum Beispiel sprachen sich insgesamt 52 Prozent für eine Anlage in der Umgebung aus. Bei denen, die in der Nähe eines Windparks wohnen, waren es den Angaben zufolge 65 Prozent. Zum anderen würden Anwohnerinnen und Anwohner stärker hinter solchen Projekten stehen, wenn sie davon etwas abbekommen würden - zum Beispiel durch vergünstigte Energiepreise.
Auch die Netzwerkagentur hält solche Modelle für richtig, um die Akzeptanz von Ökostrom-Anlagen weiter zu erhöhen. Minister Goldschmidt setzt zunächst auf erste Reformpläne des Bundes, was die Netzentgelte angeht. Denn durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein sind die Netzentgelte hier für Verbraucherinnen und Verbraucher besonders hoch.