Tarifstreit im privaten Busgewerbe: Neue Gespräche begonnen
Drohen neue Warnstreiks? Bislang haben sich die Gewerkschaft ver.di und der Omnibusverband Nord nicht auf einen neuen Manteltarifvertrag einigen können. Beschleunigen könnte die Verhandlungen der Tarifabschluss zwischen ver.di und dem kommunalen Arbeitgeberverband.
Nach mehreren gescheiterten Gesprächen im Tarifkonflikt des privaten Busgewerbes in Schleswig-Holstein haben sich am Montag Arbeitgeber und Gewerkschaft zur fünften Verhandlungsrunde getroffen.
"Wir wollen ein Angebot haben, das unserem Forderungspaket nahe kommt. Wir hoffen, dass die vier Wochen Sondierungen geholfen haben, dass wir ein vernünftiges Angebot bekommen", sagte Sascha Bähring von der Gewerkschaft ver.di vor dem Start der Gespräch.
Auch der Geschäftsführer des Omnibusverbandes Nord, Joachim Schack, ging optimistisch in die Gespräche: "Wir haben im März in drei Sondierungsgruppen beidseitig sehr konstruktiv und vertrauensvoll zusammengearbeitet und nach Lösungen im laufenden Tarifkonflikt gesucht. Die ganz großen Brocken konnten wir allerdings noch nicht ausräumen und das steht jetzt heute an."
Gewerkschaft will mehr Zuschläge
Die Gewerkschaft fordert für die etwa 2.000 Beschäftigten der privaten Busunternehmen unter anderem eine 35 Stunden-Woche. Außerdem soll die maximale Länge der täglichen Schichten auf zehn Stunden begrenzt werden. Zudem will ver.di, dass die Arbeitgeber mehr Zuschläge für Samstagsarbeit zahlen und Gewerkschaftsmitglieder drei Tage mehr Urlaub erhalten. Bislang lehnte der Omnibusverband Nord diese Forderungen ab.
Tarifabschluss mit kommunalen Arbeitgeberverband als Vorbild?
Beschleunigen könnte die Verhandlungen der Tarifabschluss, auf den sich ver.di und der kommunale Arbeitgeberverband vor Ostern bei den öffentlichen Busunternehmen geeinigt hatten. Er sieht unter anderem eine 37,5-Stunden-Woche, eine maximale Dienstlänge von zehn Stunden und einen höheren Samstags-Zuschlag vor.
Ergebnisse vom Start in die fünfte Verhandlungsrunde wurden nicht bekannt gegeben. Beide Parteien wollen am 17. April weiterverhandeln.