Stockelsdorf: 800 Rentner "spazieren" für Inflationsausgleich
Am Freitag haben Rentnerinnen und Rentner für einen Inflationsausgleich demonstriert. Konkret fordert das Bündnis eine Einmalzahlung von 3.000 Euro. Laut Organisatoren war das der erste sogenannte Spaziergang zu dem Thema.
Am frühen Nachmittag waren schrilles Pfeifen und Parolen wie „wir wollen mehr Rente“ quer durch Stockelsdorf (Kreis Ostholstein) zu hören. Mit Rollatoren und gemäßigtem Tempo machten sie lautstark ihrem Ärger Luft. Sie fühlten sich ungerecht behandelt, so Organisator Jürgen Fischer. Seniorenverbände und Sozialverbände aus ganz Schleswig-Holstein sowie Gewerkschaften wie IG Metall und ver.di unterstützen die Demonstration und deren Anliegen. Es sei landesweit der erste so genannte Spaziergang zu diesem Thema, so Fischer.
Bündnis fordert Einmalzahlung und Veränderung des Rentensystems
"Wir haben festgestellt, dass die Inflationsausgleichszahlung dringend erforderlich ist, da seit 2021 die Rentenerhöhungen unter der Inflationsrate liegen", sagte Fischer. Alle hätten mitbekommen, dass Heizungs- und Energiekosten, Mietkosten und Medikamente und vor allem Lebensmittel sehr viel teurer geworden sind. Das Geld reiche bei weitem bei vielen Rentnern nicht mehr bis zum Monatsende. "Das Geld, das man vielleicht mühsam erspart hat, ist aufgebraucht", betonte Fischer.
Der Spaziergang war um 14 Uhr am Münzplatz in Stockelsdorf gestartet und durch die Gemeinde gezogen. Konkret fordern Fischer und sein Bündnis eine Veränderung des Rentensystems und eine Einmalzahlung für Rentnerinnen und Rentner, wie sie auch Beamte seit diesem März bekommen. Die durchschnittliche Rente in Schleswig-Holstein beträgt 1.562 Euro brutto im Monat. In den kommenden Wochen will Fischer weitere Demos organisieren.