Bauernproteste: Landwirte lösen Blockaden in Brunsbüttel auf
Seit dem frühen Morgen hatten Landwirte in Brunsbüttel mit Treckern das Industriegebiet auf der Südseite der Stadt blockiert, genauso wie einen Fähranleger. Die Aktion wurde laut Polizei nach gut elf Stunden gegen 15:30 Uhr beendet.
Die Blockaden in Brunsbüttel lösten sich seit dem Nachmittag langsam auf, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Dafür sei kein Polizeieinsatz nötig gewesen. Auch am Abend nach der Aktion gab es noch Verkehrsbehinderungen, als die mehr als 60 Traktoren und andere Fahrzeuge abreisten.
Laut Polizei hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer- darunter auch Unterstützer wie Spediteure und Handwerker - seit Freitagfrüh um 4:15 Uhr in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) und Büttel (Kreis Steinburg) verschiedene Zufahrten zum Gewerbegebiet blockiert. Der ChemCoast Park ist das größte Industriegebiet in Schleswig-Holstein. Nach Angaben der Beamten wurden die Traktoren an insgesamt vier Stellen platziert. Vereinzelt lagen Strohballen auf den Straßen.
Betroffen war jedoch nicht nur das Industriegebiet, sondern auch die Zufahrt zur Kanalfähre Brunsbüttel. Während der Blockade konnten lediglich Fußgänger und Radfahrer transportiert werden.
Heuballen auf den Straßen
Nach Polizeiangaben waren der Westzubringer der Bundesstraße 5, die Kreisstraße 33 und die Bundesstraße 431 blockiert worden. Nicht nur Traktoren, sondern auch Privatfahrzeuge und Strohballen blockierten die Kreuzungen. Dies sorgte vor allem für Staus und Verzögerungen. Im Tagesverlauf gingen laut Polizei mehrere Anzeigen wegen Nötigung ein. Ob der Tatbestand der Nötigung tatsächlich nachgewiesen kann, müsse nun ermittelt werden, sagte eine Polizeisprecherin.
Protestaktion nicht angemeldet - aber geduldet
Die Versammlungen waren vorher nicht angemeldet worden. In Abstimmung mit den Versammlungsbehörden der Kreise Dithmarschen und Steinburg hat die Polizei die Proteste allerdings bis 15.30 Uhr geduldet. Danach forderten die Beamten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Abbruch auf, und dem kamen die Landwirte nach.
Den Protestierenden geht es um die Pläne der Bundesregierung, die Subventionen für Agrardiesel zu kürzen, aber auch um die Forderung, die zunehmende Bürokratie abzubauen.