Drei Schülerinnen laufen mit ihrem Schulranzen über einen Zebrastreifen © picture alliance / dpa Foto: Patrick Seeger
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AUDIO: Regionalnachrichten aus dem Studio Norderstedt 8:30 Uhr (2 Min)

Schulwege in SH: Fast jedes fünfte Kind fühlt sich unsicher

Stand: 28.08.2024 10:23 Uhr

Eine aktuelle Umfrage unter anderem vom Deutschen Kinderhilfswerk sorgt kurz vor Schulstart für Forderungen nach mehr Verkehrssicherheit für Schulkinder. Der Kreiselternbeirat Pinneberg kritisiert auch sogenannte Elterntaxis.

17 Prozent aller Schulkinder in Schleswig-Holstein fühlen sich auf dem Weg zur Schule unsicher. Das hat eine gemeinsame, aktuelle Umfrage vom Deutschen Kinderhilfswerk, dem Verkehrsclub Deutschland und dem Verband Bildung und Erziehung ergeben. Der Wert in Schleswig-Holstein liegt einen Prozentpunkt niedriger als im bundesweiten Durchschnitt. Auf Kommunalebene hängt die gefühlte Sicherheit auf dem Weg zur Schule laut Studie stark mit der Größe der Gemeinde zusammen. In Orten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern steigt die Zahl der Kinder, die sich auf dem Weg zur Schule unsicher fühlen, auf durchschnittlich 24 Prozent.

Kritik an "rücksichtslosen" Elterntaxis

Sebastian von Bargen, Vorsitzender des Schulelternbeirats im Kreis Pinneberg, fordert in einer Reaktion unter anderem mehr Kontrollen von sogenannten Elterntaxis. "Die nehmen keine Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer, zum Beispiel die fahrradfahrenden Schüler und gefährden die auch, es entsteht Verkehrs-Chaos." Und auch das Deutsche Kinderhilfswerk fordert, "das Elterntaxi öfter stehen zu lassen." So sollte ihnen der eigenständige Schulweg ermöglicht werden, indem sie anfangs durch Erwachsene begleitet den Weg bestreiten und später in Laufgemeinschaften. Wo immer möglich sollten sich Kinder zu Fuß oder mit dem Roller oder Fahrrad fortbewegen, fordern die drei an der Umfrage beteiligten Verbände. So könne das Zutrauen der Kinder in ihre eigenen, selbstständigen Fähigkeiten gesteigert werden.

Tempolimit auf Schulwegen gefordert

Darüber hinaus fordern die Verbände kurz vor Schulstart von der Politik eine Verbesserung der Infrastruktur, eine einheitliche Reduzierung des Tempos auf schulwegrelevanten Straßen und vermehrte Kontrollen.

An der aktuellen Umfrage haben 3.218 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren in ganz Deutschland teilgenommen. Das Sozial- und Politikforschungsinstitut Verian hat die Teilnehmenden online unter Nutzung eines Access-Panels befragt, so eine Sprecherin des Deutschen Kinderhilfswerks. Die Frage lautete: "Wenn du an den Straßenverkehr denkst, wie sicher fühlst du dich auf dem Weg zur Schule?"

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 28.08.2024 | 08:30 Uhr

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