Der Kreis Dithmarschen teilt die Einschätzung der von #NDRfragt befragten Menschen, Dürre werde "ein in Zukunft immer wichtiger werdendes Thema". Das betreffe besonders die Landwirtschaft, erklärt eine Sprecherin. In der Kreisverwaltung seien bereits zwei Stellen geschaffen worden, die sich explizit mit Klimaschutz auseinandersetzen würden.
Der Kreis verweist in diesem Zusammenhang auf sogenannte Klimadeiche, die als Reaktion auf den steigenden Meeresspiegel gebaut würden. Diese Deiche sind nach Angaben des Umweltministeriums höher, breiter und flacher als ihre Vorgänger: "Das verringert bei einer Sturmflut die Schäden durch den Aufprall der Wellen." Wie der Kreis künftig besser über seine Maßnahmen zur Klimaanpassung informieren möchte, geht es aus der Stellungnahme nicht hervor.
Ein Sprecher der Stadt Flensburg erklärt, die Ratsversammlung habe Anfang September ein "Konzept zur Anpassung an den Klimawandel" beschlossen. Das sei der "Strategische Fahrplan zur Umsetzung des Themas". In dem Konzept seien vier Leitsätze und entsprechende Maßnahmen festgehalten - etwa "Flensburg wird grüner" oder "Flensburg lebt mit Wasser".
Der Sprecher erklärt, man habe einzelne Bereiche in der Stadt identifiziert, die besonders von Klimawandelfolgen wie Starkregen betroffen sein könnten. In diesen Bereichen habe die Umsetzung der Maßnahmen "eine hohe Priorität". Um die Menschen in Flensburg künftig besser über das Thema zu informieren, will die Stadt ein sogenanntes "Klimawandelanpassungsnetzwerk" gründen sowie Kampagnen und Informationsveranstaltungen organisieren.
Dass viele Menschen die Klimaanpassungs-Maßnahmen für nicht ausreichend halten, begründet der Kreis Herzogtum-Lauenburg so: "Die direkten Maßnahmen der Kreisverwaltung sind für die Menschen (…) in der Regel kaum sichtbar." Denn sie bezögen sich vor allem "auf kreiseigene Flächen, etwa Naturschutzflächen und Wälder". Sichtbarer seien die Maßnahmen der Städte, Ämter und Gemeinden.
Dabei unternehme der Kreis sehr wohl etwas: Er stelle beispielsweise Geld für das sogenannte "Knickschutzprogramm" zur Verfügung - also für Wallhecken, die wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen sind. Die Kreisverwaltung informiere zudem regelmäßig über ihre Maßnahmen - über die Presse, die eigene Internetseite und die dazugehörigen Social-Media-Kanäle. "Bisher stießen diese Informationen jedoch nicht auf besonders großes Interesse."
Klimaanpassung sei "eine Mammutaufgabe über Jahrzehnte", erklärt die Kieler Stadtverwaltung. "Denn es geht am Ende schlicht um den Umbau unserer Städte." Die Stadt habe bereits zahlreiche solcher Maßnahmen umgesetzt: Sie habe beispielsweise klimatolerante Bäume gepflanzt und Starkregengefahrenkarten erarbeitet. "Die Karten zeigen, wohin Wasser an der Oberfläche im Fall eines Starkregen-Ereignisses fließt und wo die Gefahr von Überflutungen besteht", heißt es in der Stellungnahme. Außerdem werde der Katastrophenabwehrplan "fortlaufend" angepasst.
Die Stadt erstellt zurzeit nach eigenen Angaben ein "Rahmenkonzept zur Klimaanpassung". Darin gehe es etwa um die Frage, wie "öffentliche Grünflächen - insbesondere in Wohnungsnähe - erhalten und entwickelt werden". Auf der städtischen Webseite und bei diversen Veranstaltungen hätten die Menschen in Kiel zudem die Möglichkeit, sich über Klimaschutz zu informieren und eigene Anregungen einzubringen.
Die Stadt Lübeck räumt in ihrer Stellungnahme ein, es bestehe "ein riesiger Handlungsbedarf", was die Anpassung an den Klimawandel angeht. Die Stadt beschäftige sich seit 2021 mit dem Meeresspiegelanstieg und sei "Praxispartner von zwei Forschungsprojekten".
Ein großes Problem beim Thema Klimaanpassung seien "die personellen und finanziellen Ressourcen". Heißt im Klartext: Es fehlt an Fachleuten und an Geld. Die Stadt betont deshalb, sie wolle weiteres Personal für ein "Klimaanpassungsmanagement" einstellen und habe dafür Fördergelder vom Bund erhalten. Ziel sei es, die Öffentlichkeit und die Wirtschaft stärker einzubinden - zum Beispiel mit Aktionstagen oder "Checklisten für Gewerbetreibende und Bürger und Bürgerinnen zur Überflutungs- und Hitzevorsorge".
"Im Bereich der Anpassung an die Folgen des Klimawandels stehen wir - im Gegensatz zum Bereich Klimaschutz - noch relativ am Anfang", räumt ein Sprecher der Stadt Neumünster ein. Die Verwaltung erstelle zurzeit "eine ganzheitliche Klimaanpassungsstrategie". Dafür seien beispielsweise eine Starkregenkarte und sogenannte Stadtklima-Analysekarten erarbeitet worden. Diese Karten seien auf der Internetseite der Stadt öffentlich einsehbar.
Um ihre Einwohnerinnen und Einwohner besser zu informieren, will die Stadt künftig "ähnliche kartenbasierte Informationen" zu anderen Risiken des Klimawandels bereitstellen. Außerdem soll es laut dem Sprecher "themenbezogene Informationsveranstaltungen vor Ort" geben.
Der Kreis Nordfriesland sieht im Meeresspiegelanstieg laut einem Sprecher "langfristig die größte klimatische Herausforderung". Demnach "stellen die zuständigen Akteure bereits jetzt Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs fest". Allerdings könne der Kreis "allein und in Eigenregie vergleichsweise wenig zur Klimaanpassung beitragen": Viele Maßnahmen müssten die Städte, die Gemeinden und das Land umsetzen.
Ein Beispiel für das Engagement des Kreises sei das Vorhaben, naturverträgliche Flächen zu schaffen, die bei Hochwasser überflutet werden können - wie derzeit an der Süderau an der deutsch-dänischen Grenze. Der Kreissprecher räumt aber ein: "Das Umsetzungstempo ist derzeit sicher nicht ausreichend, um die Auswirkungen des Klimawandels an dieser Stelle komplett abzufangen." Wie der Kreis die Menschen künftig besser über seine Klimaanpassungs-Maßnahmen informieren möchte, geht aus der Stellungnahme nicht konkret hervor.
Der Kreis Ostholstein hat nach eigenen Angaben ein Klimaschutzkonzept entwickelt. Eine Sprecherin schreibt: "Insbesondere bei Neubauprojekten werden zum Beispiel Starkregenereignisse oder zunehmende Hitze (…) berücksichtigt." Allerdings liege die Planungshoheit für die Bauleitpläne bei den Städten und Gemeinden. Heißt: In der Regel haben die Kommunen das Sagen, wie ihre Flächen genutzt und bebaut werden.
Der Kreis verweist zudem auf Informationsangebote für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Ein Beispiel: Um auf die Problematik von Schottergärten aufmerksam zu machen, hat der Kreis vor Kurzem laut eigener Aussage einen Flyer an die Haushalte im Kreisgebiet verteilen lassen. Und: Für diejenigen, die sich über aktuelle Klimaschutzmaßnahmen informieren wollen, gebe es zusätzlich einen Online-Newsletter.
Eine Sprecherin des Kreises Pinneberg räumt ein: "Ja, wir wollen noch mehr machen." So würden etwa die Hochwasserrisiken entlang der Elbe und ihrer Zuflüsse infolge des Klimawandels zunehmen. Allerdings habe der Kreis vor allem "eine koordinierende Rolle". In erster Linie seien die Kommunen dafür zuständig, Maßnahmen zur Klimaanpassung umzusetzen. Der Kreis selbst habe beispielsweise ein Förderprogramm für die Begrünung von Dachflächen und das Pflanzen von Bäumen aufgelegt.
Wie der Kreis künftig besser über seine Maßnahmen informieren möchte - das geht aus der Antwort der Sprecherin nicht konkret hervor. Sie verweist darauf, dass in Kürze ein "Integriertes Klimaschutzkonzept" erscheinen soll. Darin solle es auch um die Themen Information und Kommunikation gehen.
"Der Kreis Plön hat eine Vielzahl von Klimaschutzmaßnahmen auf den Weg gebracht", schreibt eine Sprecherin. So fördere der Kreis etwa Photovoltaikanlagen und Car- und Bikesharing-Angebote. Außerdem unterstütze er die Ämter, Städte und Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung. Die Kreissprecherin verweist auch auf das sogenannte Solar- und Gründachpotenzialkataster. Das ist ein kostenloser Online-Service, bei dem alle Dachflächen im Kreisgebiet erfasst werden. Interessierte sollen dann besser einschätzen können, ob sich eine Solaranlage oder ein Gründach für sie lohnt.
Ein eigenes Klimaanpassungskonzept gebe es zwar noch nicht, räumt die Sprecherin ein, der Kreistag habe aber beschlossen, ein solches zu erarbeiten. Um die Menschen im Kreisgebiet dabei miteinzubeziehen, seien "mehrere öffentliche Beteiligungsformate geplant". Außerdem werde es kreisweite Informationskampagnen geben.
Der Kreis Rendsburg-Eckernförde hat nach eigenen Angaben als einer der ersten in Schleswig-Holstein ein eigenes Klimaanpassungskonzept erarbeitet. Allerdings würden viele Maßnahmen in den Aufgabenbereich der Kommunen fallen, erklärt ein Sprecher: "Nehmen wir einmal den Küstenschutz, die Entsiegelung der Flächen oder die Anpflanzung von Bäumen." Um die Kommunen dabei zu unterstützen, müssten der Bund oder die Länder mehr Geld zur Verfügung stellen, findet er.
Außerdem sei es wichtig, die Menschen für die Auswirkungen des Klimawandels zu sensibilisieren. Der Kreissprecher erklärt, dass die Bürgerinnen und Bürger durch Info-Veranstaltungen, Presseberichte und Workshops "mitgenommen" werden sollen. Außerdem solle es Informationsmaterialien geben - beispielsweise zur richtigen Verhaltensweise bei Hitze.
Dass viele Menschen laut der #NDRfragt-Umfrage den Eindruck haben, ihr Kreis unternehme zu wenig, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen - das sei bedauerlich, erklärt der Kreis Schleswig-Flensburg. Denn tatsächlich tue der Kreis einiges: Beispielsweise seien Moore vernässt und Bäume gepflanzt worden; außerdem habe man eine neue Stelle geschaffen, die sich um den Schutz vor Hochwassern kümmere.
Für weiterführende Informationen zu dem Thema verweist der Kreis auf seine Webseite Artenschätze. Dort stellt er aktuelle Projekte rund um den Natur- und Artenschutz vor. Interessierte finden auf der Homepage etwa Hintergrundinfos zum Artenschutzzentrum in Eggebek.
Der Kreis Segeberg verweist, ebenso wie andere Kreise im Land, auf die Kommunen, die Klimaschutzmaßnahmen praktisch umsetzen müssten. "Der Kreis Segeberg unterstützt die Kommunen bei dieser freiwilligen Aufgabe", schreibt ein Sprecher. Seit 2012 gebe es in der Verwaltung extra eine Stelle für Klimaschutzmanagement. Seit 2018 habe der Kreis beispielsweise mehr als 15 Millionen Euro an Fördermitteln für den Ausbau von E-Ladesäulen und Radwegen zur Verfügung gestellt.
Zudem habe der Kreis ein Klimaanpassungskonzept erarbeitet, in dem auch die Themen Kommunikation und Aufklärung behandelt würden. Informationen für Interessierte gebe es etwa auf der kreiseigenen Homepage, erklärt der Kreissprecher. Darüber hinaus organisiere der Kreis Vorträge in den Gemeinden und plane zurzeit eine Konferenz, in der es um "Probleme mit Hitze bei der Bevölkerungsgruppe Ü60" gehen solle.
Viele der Maßnahmen, um die Folgen des Klimawandels abzumildern, würden in den Zuständigkeitsbereich der Kommunen fallen, schreibt der Kreis Steinburg. Die Gemeinden seien etwa am Zug, wenn es darum gehe, Wasserspender aufzustellen, Innenstädte zu beschatten oder Bebauungspläne anzupassen. Zugleich leiste der Kreis als Katastrophenabwehrbehörde seinen Beitrag, um besser mit den Folgen des Klimawandels umgehen zu können: Man passe die "Fähigkeiten und Ausstattung im Rahmen regelmäßiger Risikoanalysen laufend an", schreibt der zuständige Ordnungsdezernent. Beispielsweise habe der Kreis seine Feuerwehreinheiten mit Hochleistungspumpen ausgestattet.
Wie der Kreis Steinburg seine Einwohnerinnen und Einwohner in Zukunft besser über Klimaanpassungs-Maßnahmen informieren möchte, geht es der Stellungnahme nicht hervor. Dort heißt es lediglich: "Inwieweit hier ein Informationsdefizit besteht, wird geprüft."
Der Kreis Stormarn erstellt zurzeit nach eigenen Angaben ein "Konzept zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels". Dafür habe der Kreis "eine Klimaanpassungsmanagerin eingestellt, die sich dem Thema ausschließlich widmet", schreibt ein Sprecher. In dem Konzept würden "konkrete Maßnahmen" entwickelt. Welche das beispielsweise sein könnten, geht aus der Antwort nicht hervor. Der Sprecher betont jedoch, der Kreis nehme in diesem Bereich "eine Vorreiterrolle" ein.
Um seine Einwohnerinnen und Einwohner besser zu informieren, will der Kreis künftig laut eigener Aussage "verschiedenste Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen" starten. Wie der Sprecher erklärt, habe der Kreis etwa eine Online-Informationsveranstaltung zum Thema Starkregen und Überschwemmung mitorganisiert.