Ein Sanitäter zieht eine Krankentrage aus einem Rettungswagen. © NDR Foto: Julius Matuschik
Ein Sanitäter zieht eine Krankentrage aus einem Rettungswagen. © NDR Foto: Julius Matuschik
Ein Sanitäter zieht eine Krankentrage aus einem Rettungswagen. © NDR Foto: Julius Matuschik
AUDIO: So reagiert SH auf Pläne zur Rettungsdienst-Reform (1 Min)

Schleswig-Holstein begrüßt Pläne für Rettungsdienst-Reform

Stand: 07.09.2023 20:05 Uhr

Der Rettungsdienst in Deutschland soll grundlegend reformiert werden. Das sieht ein aktueller Vorschlag der Regierungskommission im Bundestag vor. Aus Schleswig-Holstein gibt es positive Reaktionen, doch auch Verbesserungsvorschläge.

Christian Kraft von der Rettungsdienst Holstein AöR, dem Rettungsdienstträger in Ostholstein, begrüßt die Vorschläge zur Reform des Rettungsdienstes, die eine Regierungskommission am Donnerstag gemacht hat. "Da macht sich ein jahrelanger Kampf für eine Änderung endlich bemerkbar." Schleswig-Holstein erfülle schon jetzt viele der genannten Forderungen. Aktuell kann der Rettungsdienst Transporte nur dann abrechnen, wenn Patienten in die Klinik gebracht werden. "Das ist das, was uns im Grunde genommen finanziell mit am Meisten belastet", erklärt Christian Kraft. Ein Vorschlag der Reform ist nun, dass die Rettungsdienstvergütung aus einem Vorhalte- und einem Leistungsanteil besteht.

DRK: Notfallversorgung muss besser verknüft werden

Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) äußerte sich positiv. Es sei aber dringend notwendig, die drei Säulen der Notfallversorgung - Rettungsdienst, Notaufnahme und ärztlicher Bereitschaftsdienst - besser zu verknüpfen, so DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.

Eine Leitstelle pro eine Million Einwohner

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die Vorschläge einer Regierungskommission zur Reformierung der Rettungsdienste am Donnerstag entgegen genommen. Demnach soll es künftig nur noch eine Leitstelle pro etwa eine Million Einwohner geben. Außerdem sollen Patientinnen und Patienten künftig nicht mehr so oft automatisch ins Krankenhaus gebracht, sondern wenn möglich zunächst vor Ort behandelt werden. Dafür sollen auch die Befugnisse von Notfallsanitätern ausgeweitet werden - was den Rettungsdienst entlasten könnte.

Weitere Informationen
Ein hubschrauber der Marine schwebt über dem Heck eines Marine-Schiffes. © Michael van Engelen Foto: Michael van Engelen

Kiel: Marine, Feuerwehr und Rettungsdienste proben den Ernstfall

Viele Verletzte und havarierte Schiffe - mit dieser Großübung wollen die Organisationen ihre Zusammenarbeit verbessern. mehr

Ein Krankenwagen fährt eine Straße entlang © NDR

Weite Wege im Rettungsdienst: Hilft die Krankenhausreform?

Bis zu einer Stunde Fahrt im Rettungswagen: Kann die Krankenhausreform dieses Problem lösen? Ein Ortsbesuch in Greifswald. mehr

Ein mit Bewegungsunschärfe fotografierter Rettungswagen fährt mit Blaulicht über eine Straße. © NDR Foto: Julius Matuschik

Tarifverhandlungen: Rettungskräfte fordern bessere Bedingungen

Der kommunale Rettungsdienst in Schleswig-Holstein droht selbst zum Patienten zu werden. Diagnose: Überarbeitung. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 07.09.2023 | 19:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Gesundheitspolitik

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Ein junger Mann steht in einem schwarzen Pullover vor einer Wand und hält sich die Ohren zu © picture alliance / Westend61 Foto: Maria Diachenko

Experte zu Radikalisierung: Es beginnt mit unerfüllten Bedürfnissen

Jannis Jost von der Universität Kiel erklärt im Interview, wie Menschen von extremistischen Ideen angezogen werden. mehr

Videos