Schleswig-Holstein begrüßt Pläne für Rettungsdienst-Reform
Der Rettungsdienst in Deutschland soll grundlegend reformiert werden. Das sieht ein aktueller Vorschlag der Regierungskommission im Bundestag vor. Aus Schleswig-Holstein gibt es positive Reaktionen, doch auch Verbesserungsvorschläge.
Christian Kraft von der Rettungsdienst Holstein AöR, dem Rettungsdienstträger in Ostholstein, begrüßt die Vorschläge zur Reform des Rettungsdienstes, die eine Regierungskommission am Donnerstag gemacht hat. "Da macht sich ein jahrelanger Kampf für eine Änderung endlich bemerkbar." Schleswig-Holstein erfülle schon jetzt viele der genannten Forderungen. Aktuell kann der Rettungsdienst Transporte nur dann abrechnen, wenn Patienten in die Klinik gebracht werden. "Das ist das, was uns im Grunde genommen finanziell mit am Meisten belastet", erklärt Christian Kraft. Ein Vorschlag der Reform ist nun, dass die Rettungsdienstvergütung aus einem Vorhalte- und einem Leistungsanteil besteht.
DRK: Notfallversorgung muss besser verknüft werden
Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) äußerte sich positiv. Es sei aber dringend notwendig, die drei Säulen der Notfallversorgung - Rettungsdienst, Notaufnahme und ärztlicher Bereitschaftsdienst - besser zu verknüpfen, so DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.
Eine Leitstelle pro eine Million Einwohner
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die Vorschläge einer Regierungskommission zur Reformierung der Rettungsdienste am Donnerstag entgegen genommen. Demnach soll es künftig nur noch eine Leitstelle pro etwa eine Million Einwohner geben. Außerdem sollen Patientinnen und Patienten künftig nicht mehr so oft automatisch ins Krankenhaus gebracht, sondern wenn möglich zunächst vor Ort behandelt werden. Dafür sollen auch die Befugnisse von Notfallsanitätern ausgeweitet werden - was den Rettungsdienst entlasten könnte.