Ein Rettungshubschrauber steht einsatzbereit am Boden. © Moritz Ohlsen
Ein Rettungshubschrauber steht einsatzbereit am Boden. © Moritz Ohlsen
Ein Rettungshubschrauber steht einsatzbereit am Boden. © Moritz Ohlsen
AUDIO: Die Luftrettung in Schleswig-Holstein wird ausgebaut (1 Min)

Rettung aus der Luft wird in Schleswig-Holstein ausgebaut

Stand: 02.02.2024 15:47 Uhr

Wenn jede Minute zählt, schlägt die Stunde der Helikopter - bei Schlaganfällen, Herzinfarkten oder schweren Verkehrsunfällen. Die Landesregierung will die Luftrettung in Schleswig-Holstein jetzt ausbauen.

von Johannes Tran

Künftig soll auch vom Flugplatz "Hungriger Wolf" in Hohenlockstedt bei Itzehoe (Kreis Steinburg) ein Rettungshubschrauber starten. Betrieben werden soll er von der ADAC Luftrettung. Bisher gab es lediglich Stationen in Rendsburg-Schachtholm (Kreis Rendsburg-Eckernförde), Niebüll (Kreis Nordfriesland) und Siblin (Kreis Ostholstein).

Wie der ADAC in einer Mitteilung bestätigte, handelt es sich um einen Rettungshubschrauber des Typs Airbus H145, der eine Geschwindigkeit von rund 220 km/h erreichen kann. "Die Maschine kann so 70 Kilometer in nur 20 Minuten Flugzeit zurücklegen", erklärte der ADAC. Der Hubschrauber soll demnach vor allem im Süden Schleswig-Holsteins unterwegs sein.

Niebüll: Nonstop-Flugbetrieb ab Mai

Darüber hinaus will die Landesregierung die Station in Niebüll leistungsfähiger machen. Der Rettungshubschrauber dort soll künftig nicht nur tagsüber einsatzbereit sein, sondern rund um die Uhr. Losgehen soll der Nonstop-Flugbetrieb am 25. Mai. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums schrieb, damit werde die "Versorgung auf den Inseln und Halligen auch zu Nachtzeiten sichergestellt".

Außerdem soll der Niebüller Hubschrauber eine Rettungswinde bekommen. Damit können sich Rettungskräfte abseilen, Verletzte aus der Luft versorgen und sie anschließend an Bord ziehen. Das ist beispielsweise bei Einsätzen an der Küste oder über dem Meer wichtig.

Fünf Einsätze pro Tag für "Christoph 42"

Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) sagte dazu: "Gerade bei Patientinnen und Patienten mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung, wie einem Herz-Kreislauf-Stillstand oder einem Schädel-Hirn-Trauma, ist eine schnelle klinische Versorgung notwendig."

Der Bedarf ist jedenfalls vorhanden, wie sich an den Einsatzzahlen des Rettungshubschraubers "Christoph 42" zeigt. Der Helikopter der DRF Luftrettung, der in Rendsburg-Schachtholm stationiert ist, flog im Jahr 2022 zu insgesamt 1.783 Einsätzen - durchschnittlich also fünf pro Tag.

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