Pferde bei der Arbeit: Holzrücken auf Gut Knoop in Altenholz

Stand: 19.12.2023 14:49 Uhr

Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein plant in einem ihrer Betreuungswälder einen Ruheforst. In dem Waldstück von Gut Knoop kommen neben Maschinen noch ganz traditionell Pferde zum Holzrücken zum Einsatz.

von Jennifer Reisloh

Noch steht Wallach Nemo ganz entspannt im Wald und kaut an einem Grasbüschel. Doch gleich geht es für Püppi, wie Holzrücker Arne Brahmstädt das Pferd liebevoll nennt, an die Arbeit. Und die besteht darin, Baumstämme durch den Wald zuziehen. Denn hier im Wald des Gut Knoop in Altenholz (Kreis Rendsburg-Eckernförde) soll auf 14 Hektar ein Ruheforst entstehen.

Zwischen 25 und 50 Tonnen Holz bewegen Arne Brahmstädt und seine Pferde pro Arbeitstag aus dem dichten Wald an die Waldwege. Daher sei auch ausgiebige Mittagspause Bestandteil des Arbeitstages, sagt der Holzrücker. "Das ist für das Pferd wichtig, damit es im Kopf wieder resetten kann und auch Heu, Wasser und Kraftfutter aufnehmen kann", erklärt er.

Pferdestärke mit Vorteilen gegenüber der Maschine

Ein Pferd transportiert im Wald zwei gefällte Baumstämme. © NDR Foto: Jennifer Reisloh
Das Pferd hinterlässt bei seiner Arbeit deutlich weniger bleibende Spuren als "dicke Maschinen".

Das traditionelle Holzrücken mit dem Pferd ist heute nur noch selten zu sehen. Dabei hat es einige Vorteile im Vergleich zur Arbeit mit Maschinen. Vor allem aber schont es die Natur. Gerade auf feuchten oder besonders lehm- und tonhaltigen Böden würden Maschinen tiefe Reifenspuren hinterlassen. "Mit dem Pferd schlage ich auch keine noch stehenden Bäume an. Wenn ich Baumstämme mit einer dicken Maschine aus dem Wald ziehe, touchiere ich dabei immer wieder Baumstämme, weil ich nur geradeaus ziehen kann. Das passiert mit dem Pferd nicht", ergänzt Arne Brahmstädt.

Traditionelle Methode hilft der Artenvielfalt

Mit Hilfe der Pferde soll hier in Zukunft ein Bestattungswald entstehen. Diese bieten für Forstbetriebe eine Alternative zur herkömmlichen Waldwirtschaft. Außerdem gedeiht in den Ruhewäldern auch die Artenvielfalt. "An diesen Orten macht es Sinn mit traditionellen Methoden, wie dem Einsatz von Pferden, die Aufgabe in der Waldwirtschaft zu erledigen", betont Förster Sven Bielfeldt. Bis alles für den Ruheforst fertig ist, liegt vor Holzrücker Arne Brahmstädt mit Püppi und seinen Kollegen allerdings noch eine Menge Arbeit.

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Schleswig-Holstein Magazin | 19.12.2023 | 19:30 Uhr

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