Ostseeresort Olpenitz: Eigentümer sollen nach Insolvenz zahlen
Der Insolvenzverwalter der Helma Ferienimmobilien GmbH fordert eine Umlage für Betrieb und Hochwasserschäden ein. Das wird akzeptiert, doch es bleiben Fragen offen.
Die Saison im Ostseeresort Olpenitz bei Kappeln (Kreis Schleswig-Flensburg) hat begonnen. Urlaubsgäste verteilen sich auf die rund 5.000 Betten. Doch für viele der Eigentümer der rund 900 Quartiere bleibt die Lage nach der Insolvenz der Helma Ferienimmobilien GmbH im März unübersichtlich. Wie NDR Schleswig-Holstein bereits berichtete, muss ein Teil der neu gebauten Häuser in dem ehemaligen Marinestützpunkt schon jetzt saniert werden. Auf den Kosten dafür bleiben die Eigentümer meist sitzen.
425 Euro pro Bett gefordert
Jetzt landete eine weitere Zahlungsaufforderung in deren Briefkasten. Eigentümer sollen einmalig 265,17 Euro pro Bett für die Reparatur der Hochwasserschäden vom Oktober 2023 bezahlen. Wie Insolvenzverwalter Manuel Sack mitteilte, hat ein Gutachten die Reparaturkosten an den Molen auf 1,62 Millionen Euro beziffert. Hinzu kommt nach NDR Informationen eine Umlage von rund 160 Euro pro Jahr für den laufenden Betrieb der Anlage. Denn Olpenitz ist Privatgelände: Für Straßen und Grünflächen ist weiterhin die Helma Ferienimmobilien GmbH verantwortlich.
Betriebskosten werden akzeptiert, Skepsis zur Molensanierung
Silke Hössermann betreut mit ihrer Agentur Meerzeit zahlreiche Eigentümer. Nach ihrer Einschätzung reagieren die meisten positiv darauf, dass nun Grünflächenpflege, Straßenbeleuchtung, Strandreinigung und Müllentsorgung geregelt seien. Aber: "Skepsis besteht gegenüber der Molensanierung und der Behebung der Schäden, da auf ein Gutachten verwiesen wird, welches die Eigentümer nicht kennen. In dem Schreiben wird ja auch eher darum gebeten als eine Rechtsgrundlage anzufügen."
Appell, an einem Strang zu ziehen
Positiv sei, dass in dem Schreiben die Gründung einer Betreibergesellschaft angekündigt werde, meint Hössermann. Damit bekämen die Eigentümer wieder einen Ansprechpartner. Laut Helma soll die Betreibergesellschaft die "überregionale Bekanntheit und Strahlkraft von Nordeuropas größtem Ferienresort weiter verbessern". Insolvenzverwalter Sack betont, nur gemeinsam könne es gelingen, wieder handlungsfähig zu werden und damit auch eine hohe Insolvenzquote zu erzielen, mit der die Gläubiger dann ausgezahlt werden.