Ostseeküste in SH ist die beliebteste Campingregion in Deutschland
Wer in Deutschland campen geht - den zieht es an die Ostsee in Schleswig-Holstein. Laut neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts ist die Region das meistbesuchte Reiseziel für Camping-Fans in Deutschland.
Für knapp 3,5 Millionen Übernachtungen kamen Camperinnen und Camper im vergangenen Jahr mit Wohnmobil, Van oder Zelt an die Ostsee. Damit hat die Region zwischen der Flensburger Förde und der Lübecker Bucht deutlich die Nase vorn - dahinter folgen der Schwarzwald mit 2,6 Millionen Übernachtungen und die niedersächsische Nordseeküste mit 1,9 Millionen.
Für den ersten Vorsitzenden des Landesverbands Schleswig-Holstein der Campingwirtschaft in Deutschland, Gunnar Mehnert, zeigen die Zahlen, "dass die Destination Ostsee letztendlich ihre Attraktivität behalten hat und die Gäste weiterhin gerne im Inland selbst Urlaub machen." Das Angebot habe sich permanent verbessert, das mache sich jetzt bezahlt, so Mehnert. Insgesamt haben im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt so viele Menschen wie noch nie auf Campingplätzen in Deutschland übernachtet.
Auch spontan zum Campingplatz fahren ist möglich
Seit Ende März läuft die Campingsaison in Schleswig-Holstein. Bisher ist die Buchungslage laut Landesverband Campingwirtschaft für die Sommermonate gut bis sehr gut. Vom Campingplatz Kagelbusch in Bliesdorf-Strand bei Grömitz (Kreis Ostholstein) heißt es zum Beispiel, dass besonders die Feiertage ausgebucht seien, kurzfristig sei aber meist ein Stellplatz zu bekommen. Auch beim Campingplatz Wackerballig in der Geltinger Bucht (Kreis Schleswig-Flensburg) könne man spontan vorbeikommen, sagt Tobias Rasmussen an der Rezeption.
Schwieriger ist es beim Campingplatz Jordan in Waabs (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Inhaber Hartmut Kudling berichtet, dass ihn die Sturmflutschäden des Jahrhunderthochwassers im Oktober weiterhin beschäftigen: "Mir fehlt die komplette erste Stellplatzreihe, weil die Steilküste bei mir auf 200 Metern weggebrochen ist", so Kudling. Mit zwanzig Stellplätzen weniger geht er jetzt in die Saison.
Sturmflutschäden machen einigen Campingplatzbetreibern weiter zu Schaffen
Einigen Campingplatzbetreibern geht es laut Gunnar Mehnert vom Landesverband Campingwirtschaft ähnlich. Ein höheres Landesdarlehen für die Reparatur der Sturmflutschäden sei deshalb wünschenswert: "Die 50.000 Euro zinsvergünstigtes Darlehen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein." Die Solidarität beim Wiederaufbau sei besonders von vielen Gästen und Dauercampern aber enorm gewesen, berichtet Mehnert weiter.
Preise steigen vielerorts leicht
Die Preise für Übernachtungen auf Campingplätzen an der Ostseeküste und im Rest Schleswig-Holsteins sind laut Landesverband gleichgeblieben oder minimal gestiegen. So rechnet Tobias Rasmussen vom Campingplatz Wackerballig vor, dass ein Wohnmobil-Stellplatz in diesem Jahr um zwei Euro teurer geworden ist auf 32 Euro pro Nacht.