9,3 Millionen Gäste - Tourismus in Schleswig-Holstein boomt
Rund 9,3 Millionen Gäste haben im vergangenen Jahr mehr als 38 Millionen Übernachtungen in Schleswig-Holstein gebucht. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Statistik der Tourismus-Agentur (TA.SH) hervor. Im Vergleich zu 2022 gab es demnach einen leichten Zuwachs.
Die Inflation und die gestiegenen Kosten haben sich offenbar nur marginal auf den Tourismus im nördlichsten Bundesland ausgewirkt: 5,5 Prozent mehr Ankünfte als noch 2022 gab es laut TA.SH, dazu zählen auch Tagesgäste. Die Zahl der Übernachtungen in Schleswig-Holstein sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent gestiegen. Grundlage der Veröffentlichung sind Zahlen des Statistikamtes Nord.
Sylt, Lübeck und Sankt-Peter Ording (Kreis Nordfriesland) bleiben weiterhin die Gemeinden, in denen die meisten Übernachtungen in Schleswig-Holstein gezählt werden. Aber auch die Übernachtungszahlen im Binnenland sind im vergangenen Jahr gestiegen. Laut der Tourismus-Agentur liegt das auch daran, dass nach der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr wieder mehr größere Veranstaltungen stattgefunden haben. Auch Camping ist nach wie vor beliebt. Der Anteil an den Gesamtübernachtungen beträgt 14 Prozent.
Viele Gäste aus dem Inland
Auffällig: 94,5 Prozent der Übernachtungen wurden von Gästen aus dem Inland gebucht. Angesichts der Zahlen äußerte sich am Mittwoch auch Wirtschafts- und Tourismusminister Claus Ruhe Madsen (CDU). "Der Tourismus hat sich in allen Teilen des Landes positiv entwickelt", so Madsen. Doch es gibt auch Sorgen.
Madsen: Investitionen nötig
Zwar seien auch in der Nebensaison viele Gäste nach Schleswig-Holstein gekommen, doch habe die Dynamik im zweiten Halbjahr nachgelassen, sagte Madsen. Aus Sicht des Ministers sind neue Investitionen nötig, um den Tourismus im Land langfristig zu stärken. Hier sieht er insbesondere Unternehmen in der Pflicht.
Potenzial für weitere Gäste sieht die TA.SH bei Touristen aus dem Ausland, allen voran aus den skandinavischen Nachbarländern mit einer großen Kaufkraft. Diese müssten noch stärker angesprochen werden, denn durch den demographischen Wandel in Deutschland schrumpfe der inländische Markt.
TA.SH zeigt sich für 2024 optimistisch
Trotz gravierender Sturmflutschäden an den Küsten, zeigt sich die Tourismus-Agentur auch für die nächste Saison optimistisch. "Wir nehmen wahr, dass viele Menschen anrufen in ihren Beherbungsbetrieb, in den Touristinformationen nachfragen: Wie ist die Lage, kann ich trotzdem kommen?", sagte Bettina Bunde von TA.SH. Die meisten Menschen gaben an, kommen zu wollen oder noch ein bisschen abzuwarten und sich gegebenenfalls noch mal zu informieren, so Bunge weiter.