Detailaufnahme der Füße einer vor einem Kamin sitzenden Person in Rentiermotivsocken. © photocase.de / Kay Fochtmann Foto: Kay Fochtmann
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AUDIO: So hoch sind die Brennholzpreise im Land (3 Min)

Ofenfertiges Brennholz: So hoch sind die Preise in SH

Stand: 07.02.2025 16:15 Uhr

Kamin und Kachelofen brauchen Holz. Doch wie viel kostet aktuell ein Kubikmeter Brennholz? Was ist ein guter Preis? Und: Kommt man günstig an Brennholz, wenn man es selbst aus dem Wald holt? Ein Überblick.

von Jörn Zahlmann

Einzelraumfeuerstätte: Das ist ein sehr kalter, technischer Begriff für eine ziemlich warme, gemütliche Sache. Gemeint sind nämlich zum Beispiel Kamin- oder Kachelöfen. In Schleswig-Holstein gibt es davon mittlerweile rund 450.000, teilt der Landesinnungsverband der Schornsteinfeger mit.

Mit Ukrainekrieg stieg der Preis für Brennholz

Allein 5.000 Feuerstätten sind im Laufe des Jahres 2022 hinzugekommen, als der Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eine europäische Energiekrise auslöste. Damals ist auch der Preis für Brennholz stark gestiegen. Seitdem hat sich die Nachfrage wieder beruhigt, sagt Ionut Huma, Sprecher der schleswig-holsteinischen Landesforsten.

Landesforsten: "Die Preise haben sich stabil entwickelt"

Zwei Hände halten eine Kettensäge, die einen Baumstamm durchsägt © colourbox Foto: Volodymyr Burdiak
Wer in den schleswig-holsteinischen Landesforsten selbst Holz sägen möchte, braucht einen Motorsägenschein und die richtige Schutzausrüstung.

"Die Preise haben sich stabil entwickelt, liegen inzwischen bei 45 bis 55 Euro pro Raummeter bei Hartlaubholz. Das bezieht sich auf die drei Meter langen Holzrollen am Wegesrand", teilen die Landesforsten mit. Hartlaubholz - unter diesen Begriff fallen zum Beispiel Eiche oder Buche. Wer in den Wäldern der Landesforsten als sogenannter Selbstwerber nach Einweisung eigenständig fällt, spart noch einmal 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter. Um diese Preise richtig einzuordnen, braucht es zunächst Klarheit über die unterschiedlichen Mengeneinheiten beim Holzkauf.

Raummeter, Schüttraummeter, Festmeter: Was bedeutet das?

Von einem Raummeter (rm) sprechen Forstwirte, wenn die Scheite in einer einen Kubikmeter großen Box eng aufeinander gestapelt sind. Wird kaminfertiges Holz verkauft, sprechen Händlerinnen und Händler aber meistens vom Schüttraummeter (srm) als Mengeneinheit. Das ist dann - wie der Name schon sagt - ein Kubikmeter lose aufgeschüttetes Brennholz - also weniger Holz als der Raummeter, weil mehr Luft zwischen den Scheiten ist. Als Maßeinheit gibt es auch noch den Festmeter (fm): Das ist nur das reine Holz. Als Faustregel gilt: ein Raummeter sind etwa 0,7 Festmeter und 1,5 Schüttraummeter.

Preise im Baumarkt höher als beim Brennholzhändler

Wer selbst mit der Kettensäge in eine der 32 Revierförstereien in Schleswig-Holstein möchte, muss zunächst Kontakt zum jeweiligen Revierleiter aufnehmen. Die 45 bis 55 Euro pro Raummeter für die Holzrollen - also die Stämme am Wegesrand - wirken im Vergleich zu den derzeit etwa 160 Euro für einen Schüttraummeter getrocknetes Buchenholz beim Händler sehr günstig. Die Preise im Baumarkt sind aktuell eher noch höher als beim Brennholzhändler.

Förster: Selbst schlagen ist nur auf den ersten Blick günstiger

Zwei Äxte stecken in einem Baumstumpf © Fotolia.com Foto: kelifamily
Die Arbeit mit Holz ist körperlich anstrengend - und ohne entsprechende Ausrüstung und Vorbereitung gefährlich.

Doch der Aufwand sei nicht zu unterschätzen, sagt Jörn Winter, Revierleiter der Försterei Bordesholm. "Man braucht ein Auto mit Anhänger und die entsprechende Ausrüstung wie eine Motorsäge und in unseren Wäldern natürlich auch einen Motorsägenschein", so Winter. Die eigene Arbeitszeit müsse man auch gegen rechnen. Viele seiner rund 150 Kunden würden nicht kommen, um Geld zu sparen - sondern eher, weil ihnen die Arbeit im Wald Spaß mache. Das bestätigt auch Patrik Bollrath von der Försterei Glücksburg.

Frisches Holz kostet weniger - muss aber noch trocknen

Holz sollte mindestens eineinhalb Jahre trocknen, bevor es in den Kamin wandern kann, sagt Händler Sven Madeheim aus Blekendorf (Kreis Plön). Wer dazu die Zeit und den Platz hat, zahle bei ihm für frisches Buchenholz 50 Euro weniger pro Schüttraummeter - also 110 Euro. Allerdings gehöre das Verbrennen von zu feuchtem Brennholz zu den häufigsten Fehlern der Verbraucher. "Fürs Trocknen ist Wind wichtiger als Sonne", erklärt Sven Madeheim. Das Holz sollte fürs Trocknen locker aufgeschüttet und nicht eng gestapelt werden, sonst könnte es schimmeln.

Lohnt sich der Kamin im Vergleich zur Heizung?

Die besten Heizwerte der hier wachsenden Holzarten haben Buche und Eiche. "Bei einem Wassergehalt von zehn Prozent liegt der Heizwert von Buchenholz bei 1.613 Kilowattstunden pro Raummeter, jener von Eichenholz bei 1.557 Kilowattstunden pro Raummeter", informieren die Landesforsten. Allerdings ist der Heizwert nicht der einzige entscheidende Faktor: "Zum Beispiel hört sich Eiche gut an, ist aber eher träge und muss optimalerweise mit weicheren Hölzern zusammen verbrannt werden", so Holzhändler Helmut Thomsen aus Handewitt (Kreis Schleswig-Flensburg). Weichhölzer sind zum Beispiel Kiefern oder Fichten.

Wieviel Brennholz für wieviel Wohnraum?

Wer sein etwa 25 Quadratmeter großes Wohnzimmer mit dem Kamin einen Winter lang warm halten möchte, sollte dafür mindestens drei Schüttraummeter Brennholz einplanen, schätzen Experten - der Händlerpreis liegt dafür derzeit zwischen 450 und 500 Euro. Ob sich das wiederum im Vergleich zu anderen Heizarten lohnt, hängt stark vom Wirkungsgrad des Ofens oder Kamins und von der Dämmung des Raumes ab. Aber auch hier ist Geld nicht der einzige Faktor: Zu Hause will man es schließlich nicht nur warm, sondern auch gemütlich haben.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Der Tag in Schleswig-Holstein | 07.02.2025 | 16:45 Uhr

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