Öffentlicher Dienst: 500 Beschäftigte in SH im Warnstreik
Die Gewerkschaft ver.di hatte für Dienstag die Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst zum Streik aufgerufen. Betroffen waren unter anderem die Landesbetriebe für Küstenschutz und Straßenbau.
Um 11 Uhr begann eine Demonstration mit anschließender Kundgebung in Schleswig (Kreis Schleswig-Flensburg). Ver.di hatte dort im Vorfeld mit 300 Teilnehmenden gerechnet. Laut Gewerkschaft wurden es dann aber mehr als 500. "Wir senden damit eine klare Botschaft in Richtung Arbeitgeber", sagte ver.di-Sprecher Frank Schischefsky. "Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Schleswig-Holstein stehen hinter ihrer Forderung und lassen sich nicht länger von der Einkommensentwicklung im öffentlichen Dienst abkoppeln." Er forderte insbesondere auch Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold auf, die Signale ernst zu nehmen und zu reagieren. In den nächsten Tagen und Wochen kann es laut ver.di zu weiteren Warnstreiks im Land kommen.
Mehrere Kreise in Schleswig-Holstein betroffen
Unter anderem waren die Mitarbeiter des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) in Husum (Kreis Nordfriesland) und der Straßenbauverwaltung mit dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV-SH) aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Auch die Fachhochschule Westküste in Heide (Kreis Dithmarschen), die Europa-Universität Flensburg (EUF) und zum Teil das Schloss Gottorf in Schleswig (beide Kreis Schleswig-Flensburg) wurden laut ver.di bestreikt.
Ver.di fordert 10,5 Prozent mehr Einkommen
Nach eigenen Angaben reagiert die Gewerkschaft ver.di mit den Warnstreiks auf ein fehlendes Angebot der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) bei den Verhandlungen in Potsdam. Auch in Hamburg rief ver.di zu Arbeitsniederlegungen auf. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten. Auszubildende sollen unbefristet übernommen werden.
Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) unter dem Vorsitz von Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hält die Forderung aus der zweiten Tarifrunde für deutlich zu hoch und nicht leistbar. Für den 7. Dezember ist die nächste Verhandlungsrunde vereinbart.