Nord- und Ostsee: Leistung von Offshore-Windkraft gestiegen
Der Ausbau der Windenergie auf See muss laut einem Bericht deutlich steigen, um die Klimaziele Deutschlands bis 2030 zu erreichen. Aktuell kommen knapp fünf Prozent der deutschen Stromerzeugung von Offshore-Anlagen.
Nach einer am Dienstag vorgestellten Erhebung des Beratungsunternehmens Deutsche WindGuard konnten im vergangenen Jahr insgesamt 27 Anlagen erstmals ihren Strom in das Netz einspeisen - damit kam eine Leistung von 257 Megawatt neu dazu. Insgesamt waren laut Bericht bundesweit zum Jahreswechsel 1.566 Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von 8,5 Gigawatt in Betrieb.
Die meiste Leistung kommt von der Nordsee
Im vergangenen Jahr sind zwar nur in der Ostsee neue Offshore-Windenergieanlagen dazugekommen, trotzdem stehen nach wie vor die meisten Windparks in der Nordsee. Hier stehen Windanlagen mit insgesamt 7 der 8,5 Gigawatt Leistung. Davon speisen Anlagen mit zwei Gigawatt ins schleswig-holsteinische Stromnetz ein. Der Anteil des Auf-See-Windstroms an der deutschen Stromerzeugung lag demnach im vergangenen Jahr bei 5,2 Prozent. Insgesamt seien 23,5 Terawattstunden an Strom erzeugt worden - 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Offshore-Windparks in der Ostsee stehen fast alle nördlich von Rügen außerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone. Sie erbringen mittlerweile eine Leistung von fast 1,4 Gigawatt.
Offshore-Branche: Netze und Seehäfen müssen ausgebaut werden
Der Ausbau der Windenergie auf See muss nach Angaben der Branchenverbände allerdings noch deutlich an Fahrt zulegen, um die Klimaziele Deutschlands bis 2030 zu erreichen. In den nächsten Jahren sollen alleine in der Ostsee noch einmal Anlagen mit einer Leistung von fast drei Gigawatt dazukommen. Auch weit draußen in der Nordsee werden in den nächsten Jahren neue Windparks entstehen. Viele sind bereits im Bau, andere sind geplant. Sollten die alle bis Anfang der 2030er-Jahre ans Netz gehen, dann könnten die Ausbauziele der Bundesregierung tatsächlich erreicht werden - vorausgesetzt die politischen Rahmenbedingungen werden angepasst. Und dazu gehört laut Offshore-Branche der Ausbau der Netze und der Seehäfen.
Die Pläne der Bundesregierung sehen bis 2030 vor: Die Windanlagen der Offshore-Windparks sollen eine Gesamtleistung von 30 Gigawatt haben, bis 2035 mindestens 40 Gigawatt und bis 2045 mindestens 70 Gigawatt.