Neue Seenotrettungsboote auf Fehmarn und in Laboe getauft
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am Wochenende zwei neue Seenotrettungsboote für Schleswig-Holstein getauft. Sie sollen besonders schnell und wendig sein.
Sie sind 8,9 Meter lang, drei Meter breit, bestehen aus Kunststoff und können etwa 70 Kilometer pro Stunde schnell werden: Die neuen Seenotrettungsboote "Helene" und "Jürgen Horst", die am Sonntag in Burgtiefe auf Fehmarn (Kreis Ostholstein) und am Sonnabend in Laboe (Kreis Plön) getauft wurden. Die "Jürgen Horst" wird in Zukunft an der Station Kiel-Schilksee eingesetzt, die Helene wird in Burgstaaken stationiert sein.
400 PS: Boot zeichnet sich durch Geschwindigkeit aus
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sollen die neuen Boote vor allem in weitläufigen Regionen mit vielen Flachwasserzonen eingesetzt werden. "Das Besondere ist, dass ist hier ein anderer Bootstyp, ein Vollkunststoffboot, das sich durch seine enorme Geschwindigkeit auszeichnet", erklärt Antke Reemts von der DGzRS. Jedes Boot ist mit je zwei 200-PS-Außenbordmotoren ausgestattet und erreicht eine Geschwindigkeit von 38 Knoten. Das sei wichtig bei Einsätzen, bei denen es auf jede Minute ankommt, so Reemts. Gleichzeitig sind die Boote ähnlich wendig wie sogenannte Festrumpfschlauchboote, dabei aber deutlich robuster, wartungsärmer und geräumiger. Entwickelt wurde der Bootstyp von der finnischen Werft Arctic Airboats zusammen mit der DGzRS selbst.
"Helene" teilt sich Namen mit Ruderrettungsboot
Die "Helene" ersetzt ein ausgemustertes Boot im Revier Fehmarn-Süd. Das Revier der mittlerweile achten Einheit der 8,9-Meter-Klasse ist Fehmarn-Süd, zusammen mit Booten aus Heiligenhafen und Großenbrode. Der Name "Helene" hat Tradition: Genauso hieß das erste Ruderrettungsboot der Insel vor mehr als 125 Jahren. Finanziert wurde das neue Boot aus den Erträgen der Stiftung "Die Seenotretter".
Benannt nach zwei Brüdern aus Dortmund
Das auf den Namen "Jürgen Horst" getaufte Boot liegt bereits seit Anfang Oktober in Kiel-Schilksee und fuhr laut DGzRS schon mehrere Einsätze. Benannt wurde es nun nach zwei verstorbenen Brüdern aus Dortmund, aus deren Nachlass der Bau des Seenotrettungsbootes finanziert wurde. "Dafür sind wir außerordentlich dankbar, denn dies versetzt uns in die Lage, die Freiwilligen unserer Station Schilksee mit einem modernen Neubau auszurüsten", sagte Ingo Kramer, ehrenamtlicher Vorsitzer der DGzRS. Die beiden Ehefrauen der Namensgeber konnten altersbedingt nicht selbst an der Taufe teilnehmen, deshalb übernahm Nicole Wassersleben von der DGzRS.