Tote von Schackendorf: Verdächtiger war vorher schon gewalttätig
In Schackendorf ist am Sonnabend eine 51-jährige Frau mutmaßlich von ihrem Ex-Partner getötet worden. Er war schon früher gewalttätig gegenüber der Frau und ihrer Tochter: Es gab ein Kontaktverbot.
Nach dem gewaltsamen Tod einer 51-jährigen Frau in Schackendorf (Kreis Segeberg) am Sonnabend hat die Staatsanwaltschaft Kiel weitere Einzelheiten zu dem Tatverdächtigen bekanntgegeben. Laut Oberstaatsanwalt Michael Bimler war der verdächtige 52-jährige Ex-Partner bereits im Ende August gewalttätig gegenüber der Frau und ihrer Tochter.
Tochter gefesselt, Mutter mit Eisenstange auf Kopf geschlagen
Den Informationen nach war der Mann damals in die Wohnung seiner Ex-Partnerin eingedrungen. Sie war zunächst nicht da - aber ihre Tochter und eine Freundin. Die beiden hat der 52-Jährige dann gefesselt. Als die 51-jährige Mutter nach Hause kam, schlug er ihr dann mit einer Eisenstange auf den Kopf.
Kontaktverbot gegen Ex-Partner
Ein Tag nach dem Vorfall hat die Frau eine sogenannte Gewaltschutzverfügung gegen ihren Ex-Partner erwirkt - umgangssprachlich ist eine solche Verfügung als Kontaktverbot bekannt. Im Oktober hat die Staatsanwaltschaft dann Anklage erhoben. Das Verfahren läuft laut Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Amtsgericht Bad Segeberg. Das Kontaktverbot galt demnach auch noch am 16. November, dem Tag, an dem die Frau getötet wurde.
Mord oder Totschlag? Staatsanwaltschaft ermittelt
Aktuell prüft die Staatsanwaltschaft, ob es sich bei dem Tötungsdelikt um Mord und nicht um Totschlag handelt. Denn laut Oberstaatsanwalt Michael Bimler seien Merkmale für Mord gegeben: Heimtücke und niedrigen Beweggründe. Um das zu klären, müsse aber das zweite Opfer, der Lebensgefährte der Frau, vernommen werden. Das sei bisher nicht möglich gewesen, der 45-Jährige wurde bei der Tat lebensgefährlich verletzt und kam in ein Krankenhaus.
Tatverdächtiger stellte sich der Polizei einen Tag später
Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Kiel ist es am Sonnabend gegen 6 Uhr früh zu dem tödlichen Vorfall gekommen. Nach Angaben der Ermittler flüchtete der mutmaßliche Täter zunächst vom Tatort. Daraufhin leitete die Polizei eine Großfahndung ein: Mehr als zehn Streifenwagen waren an der Fahndung beteiligt. Laut Polizei waren mehr als 20 Beamte im Einsatz. Der 52-jährige Tatverdächtige stellte sich aber etwa zwei Stunden später am Morgen auf einer Polizeidienststelle. Die Mordkommission ermittelt weiter.
Am Sonntagmittag wurde der 52-Jährige dem Haftrichter vorgeführt. Er kam in Untersuchungshaft in eine Justizvollzugsanstalt.
Tat fand vor einem Wohnhaus auf der Straße statt
Polizei und Staatsanwaltschaft geben an, dass es auf der Straße vor dem Wohnhaus einer der beteiligten Personen zu der Tat kam. Weiter heißt es, dass es in der Vergangenheit dort bereits mehrere Polizeieinsätze gegeben hat. Den Informationen nach ist noch unklar, warum die drei Personen am frühen Morgen auf der Straße waren. Die Polizei wurde durch einen Notruf zum Einsatzort gerufen. Mehrere Rettungswagen und Hubschrauber waren im Einsatz. Die Frau und ihr Partner kamen mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus, wo sie starb.