Zahl der Drogentoten in Schleswig-Holstein steigt wieder
Die Todesfälle durch Drogen in Schleswig-Holstein steigen, wie das Landeskriminalamt mitteilt. Demnach wird häufig eine Vergiftung durch mehrere Substanzen nachgewiesen. Präventionsangebote sollen helfen.
In den letzten drei Jahren ist die Zahl der Drogentoten in Schleswig-Holstein gesunken. Dieser Trend ist vorbei. Eine Auswertung des Landeskriminalamts (LKA) ergab nun erstmals wieder eine Steigung. Im letzten Jahr sind demnach insgesamt 53 Menschen am Drogenkonsum gestorben. Das sind elf mehr als im Vorjahr.
Mischkonsum von Drogen häufig Ursache
Die Todesfälle sind laut LKA aber nicht nur auf einzelne Drogen zurückzuführen. Nur bei 14 Fällen war eine Droge der Auslöser. Bei den meisten Fällen gab es eine sogenannte polyvalente Vergiftung. Das bedeutet, dass mehr als eine Substanz Ursache der Vergiftung ist. In Einzelfällen seien bis zu fünf verschiedene Stoffe nachgewiesen worden, so das Landeskriminalamt. Auffällig war den Angaben zufolge, dass die Betroffenen im letzten Jahr häufig zu sogenannten psychoaktiven Medikamenten griffen. Diese wurden oftmals mit Drogen wie Kokain, Heroin oder Opiat-Medikamenten eingenommen.
Präventionsangebote vom Land
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Kiel gibt es keine einheitliche Lösung zur Senkung der Todesfälle durch Drogenmissbrauch. Ein erster Schritt könnte Achtsamkeit in der Familie oder unter Freunden sein. Außerdem könnten Suchtpräventionsangebote an Schulen oder bei Suchthilfen vor Ort helfen. Das Land unterstützt diese Angebote. Jährlich bekommen die Kreise und kreisfreien Städte rund vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
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