Neue Regeln für Solarenergie: Betriebe ausgebucht
19 Prozent Umsatzsteuer fallen weg. Zudem vereinfacht sich die Steuererklärung. Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer haben daher die Installation von Photovoltaikanlagen in den Januar verschoben.
Wenn es nicht zu stürmisch ist, tragen Fachkräfte wieder reihenweise Photovoltaik-Module auf die Hausdächer. Obwohl Kunden zuletzt lange warten mussten, hatten einige ihre Projekte absichtlich zurückgestellt. Denn mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz sind diejenigen im Vorteil, die erst 2023 ans Netz gehen. Mit dem Wegfall der Umsatzsteuer werden die Photovoltaikanlagen um 19 Prozent günstiger.
Aufträge haben sich angestaut
Zudem müssen die Erträge von neuen Anlagen bis zu 30 Kilowatt nicht mehr versteuert werden. Das entspricht etwa 100 Modulen. Damit entfällt der Aufwand bei der jährlichen Steuererklärung für etwas größere Hausanlagen. Bisher lag die Grenze bei zehn Kilowatt Spitzenleistung.
Unternehmer Holger Braaf aus Wanderup (Kreis Schleswig-Flensburg) berichtet: "Die Leute haben das in dieses Jahr reingeschoben. Dadurch hat sich bei uns einiges aufgestaut, so dass wir jetzt erstmal abarbeiten müssen. Dazu kommen die Neuanfragen der Interessierten."
Installation noch immer teurer als vor der Energiekrise
Wer jetzt neu bestellt, zahlt für die Zehn-Kilowatt-Solaranlage ohne Speicher laut Braaf rund 15.000 bis 20.000 Euro. Trotz des Wegfalls der Umsatzsteuer ist das immer noch etwas mehr als vor der Energiekrise.
Die Modulpreise waren zuletzt nach jahrelangem Sinkflug aufgrund der hohen Nachfrage und der Lage in China leicht gestiegen. Hinzu kommen gestiegene Transportkosten und Lieferengpässe bei bestimmten Wechselrichtern, an die die Solarmodule angeschlossen werden. Außerdem gibt es weiterhin Wartezeiten: Braaf kalkuliert derzeit mit einem halben Jahr und sagt, er bediene vorrangig Kunden aus dem regionalen Umfeld. Andere bekommen meist eine Absage.