Mama Mevius nach Basketball-Gold: "Dass Elisa das erreicht..."
Bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme haben die deutschen 3x3-Basketballerinnen um die Rendsburgerin Elisa Mevius Gold geholt. NDR Schleswig-Holstein hat mit ihrer Mutter gesprochen, die Elisas Heimatverein gegründet hat und ihre Tochter auch trainierte.
Elisa Mevius konnte es nach dem Olympia-Finale im 3x3-Basketball gegen Spanien (17:16)selbst kaum fassen: "Wir sind in dieses Turnier gekommen mit dem Mindset, dass wir alles geben wollen und einfach spielen wollen - es ist einfach wie im Traum", sagte sie in ein Mikrofon, während ihre Mutter Antje Mevius mit den Eltern der anderen Spielerinnen feierte.
Sehen konnten sich Tochter und Mutter am Montagabend nicht mehr. Antje Mevius, die Elisas Heimatverein BBC Rendsburg einst gegründet hat und ihre Tochter auch trainierte, blieb spontan in Paris und hofft jetzt auf ein schnelles Wiedersehen.
Wir hören an Ihrer Stimme: Sie haben länger gefeiert, oder?
Antje Mevius: Ja, wir haben hinterher noch lange auf die Mädels gewartet, noch irgendwie bis nach 1 Uhr. Die waren aber noch so lange im Interview. Und dann waren sogar noch Anti-Doping-Tests. Ich habe Elisa noch nicht mal gesehen.
Aber Kontakt hatten Sie schon? Geschrieben und angerufen?
Mevius: Ja natürlich, beides.
Und Dirk Nowitzki noch mal kurz getroffen?
Mevius: Das war unglaublich. Ich meine, Dirk Nowitzki, das ist ja irgendwie eine Basketball-Ikone (Nowitzki saß im Publikum, hat den Goldmedaillengewinnerinnen gratuliert und mit ihnen Fotos gemacht, Anm. d. Red.).
Als Sie den Basketballverein in Rendsburg mit gegründet haben - haben Sie da je gedacht, dass so etwas daraus werden könnte?
Mevius: Nein, das hat man nicht gedacht. Also es ist mit Elisa schon verrückt. Als sie sechs Jahre alt wurde, hat sie ihr erstes Basketballtrikot bekommen und zu mir gesagt: 'Mama, eines Tages werde ich für Deutschland spielen.' Und man sagt natürlich: Ja, meine Kleine, ja. (...) Aber dass sie das jemals erreichen würde und sich erarbeiten würde - da denkt ja kein Elternteil jemals dran.
Wann können Sie Elisa denn endlich in die Arme nehmen?
Mevius: Wir müssen mal schauen, ob es heute Vormittag klappt, und vorher nochmal mit ihr telefonieren. Also jetzt irgendwie nach dem Frühstück. Wir sind nicht weit weg von ihrem Hotel. Eigentlich wollten wir heute Nacht nach Hause fahren, haben uns dann aber doch ein Zimmer genommen und sind geblieben.
Hat denn die Medaillenübergabe in der Nacht noch stattgefunden?
Mevius: Ja, deshalb hat das auch alles so lange gedauert, die Siegerehrung war phänomenal. Also wirklich ganz, ganz toll gemacht. Das war schon schon sehr beeindruckend. Und auch bewegend. Dieses Grinsen wird nicht mehr aus meinem Gesicht rausgehen.
Sie haben es ja irgendwie auch zusammen erreicht: Sie als Mitgründerin des Basketballvereins und Trainerin, Elisa mit der jetzigen Leistung.
Mevius: Vielen lieben Dank. Den Weg ist sie dann irgendwann auch alleine gegangen. Aber ich konnte sie ein gutes Stück lang begleiten, das stimmt.
Das Interview führten Mandy Schmidt und Horst Hoof, NDR Schleswig-Holstein.