Marine-Ehrenmal in Laboe muss saniert werden - doch das Geld fehlt

Stand: 11.02.2025 18:33 Uhr

Das Marine-Ehrenmal in Laboe ist massiv beschädigt. Der Deutsche Marinebund möchte das Bauwerk seit Jahren sanieren. Immer noch fehlen dafür 1,5 Millionen Euro. Die sollen über Spenden zusammenkommen.

von Karen Jahn

Seit Jahren bröckelt das Marine-Ehrenmal in Laboe im Kreis Plön. Laut Heinz Maurus, Präsident des Deutschen Marinebundes, könnten bis zu 15.000 Steine an der Fassade kaputt sein. Seit knapp 90 Jahren ist das Ehrenmal Wind und Wetter ausgesetzt, nun dringt immer mehr Wasser durch die Fugen ins Innere. Immer wieder brechen Ziegel ab und fallen hinunter. Seit Jahren schon soll das Gebäude saniert werden. Passiert ist bisher nichts.

Marinebund: Bürokratie und Geldmangel sorgen für Verzögerung

Ein Mann hält eine Kiste Pflastersteine in die Kamera. © NDR Foto: Karen Jahn
Regelmäßig sammeln Heinz Maurus, Präsident des Deutschen Marinebundes, und seine Mitstreiter heruntergefallene Ziegel am Ehrenmal in Laboe auf.

"Viel Bürokratie, viele Prüfverfahren, europaweite Ausschreibung - das verzögert natürlich", sagt Maurus. Zudem hätte man die originalen Bauunterlagen von 1925 erst nach langer Recherche im Stadtarchiv Düsseldorf gefunden. Der Erbauer des Ehrenmals hatte die Unterlagen seiner Heimatstadt vermacht. Ein weiteres Problem: Es fehle dem Marinebund an Geld, weil unter anderem Inflation, höhere Bau- und Lohnkosten die Preise in die Höhe getrieben hätten. "Anstatt mit den ursprünglich geschätzten 4,6 Millionen Euro rechnen wir jetzt mit 5,6 Millionen Euro Sanierungskosten", erklärt Maurus.

Sanierung des Ehrenmals durch Spenden

Bereits vor drei Jahren hatte der Marinebund eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Rund 630.000 Euro kamen nach eigenen Angaben so bereits zusammen. Einen Großteil der Sanierungskosten, so Maurus, wolle man zudem sowohl aus eigenen Mitteln sowie aus Zuschüssen von Bund, Land und dem Kreis aufbringen. "Uns fehlen nun noch 1,5 Millionen Euro. Wir hoffen, dass wir die durch weitere Spenden zusammen bekommen."

Gedenkstätte und Touristenattraktion in Laboe

"Das Marine-Ehrenmal ist Gedenkstätte für alle auf den Meeren gebliebenen Seeleute aller Nationen und Mahnmal für den Frieden", betont Maurus. Gleichzeitig ist das markante Bauwerk, das als weithin sichtbares Wahrzeichen hoch über die Kieler Förde ragt, ein Touristenmagnet. Mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher genießen jährlich von hoch oben den Weitblick und besuchen das dazugehörige U-Boot am Fuße des Ehrenmals. Nach der Bundestagswahl möchte Heinz Maurus bei der neuen Bundesregierung um mehr Gelder für die Sanierung werben.

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Blick auf U 995 und das Marine-Ehrenmal in Laboe © Picture-Alliance / Arco Images GmbH Foto: F. Scholz

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Schleswig-Holstein Magazin | 12.02.2025 | 19:30 Uhr

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