Landtag SH will Lachgas-Verkaufsverbot für Jugendliche
Die Fraktionen haben sich nach einer engagierten Debatte nun auf einen gemeinsamen Antrag verständigt. Darin fordern sie die Landesregierung auf, sich beim Bund für ein sofortiges Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige einzusetzen. Neu ist im Antrag der Aspekt der Prävention.
Den Oppositionsfraktionen hatten in der Debatte bemängelt, dass ein Verbot von Lachgas allein nicht reiche - und auch die Vorsorge wichtig sei. Dass nämlich Jugendliche erkennen, wie gefährlich Lachgas ist. Der gemeinsame Antrag soll auch ein Signal sein.
Konkret geht es um ein Verkaufsverbot an Jugendliche, "um die Gesundheit von Jugendlichen zu schützen. Darüber hinaus soll sichergestellt werden, dass sich die Abgabe von Lachgas auf handelsübliche Mengen pro Käufer beschränkt, um das Risiko für einen gesundheitlich schädigenden Konsum zu verringern", wie es im Antrag heißt.
Mehr Aufklärung über Gefahren gefordert
Vorhandene Aufklärungskampagnen sollen nach dem Willen der Fraktionen um das Thema Lachgas erweitert werden und sich zielgerichtet an Kinder, Jugendliche, aber auch an Eltern richten. Grund sind die gesundheitlichen Gefahren, die von Lachgas ausgehen. "Der Konsum von Lachgas kann in extremen Fällen zu Ohnmacht, Lähmungen und Herzbeschwerden führen. Auch die Gefahr einer starken psychischen Abhängigkeit besteht", so der Antrag, den die Abgeordneten am Ende der Landtagsdebatte einstimmig verabschiedeten.
Konsum im Land offenbar gestiegen
In der Prävention ist Lachgas bisher kein Schwerpunktthema - die Landespolizei sagt aber, dass im polizeilichen Medienkompetenzunterricht an Schulen etwa die Gefährlichkeit von TikTok-Mutproben mit Lachgas thematisiert wird.
Genaue Zahlen über den Lachgas-Konsum bei Jugendlichen gibt es nicht. Gesundheitsministerin von der Decken sieht aber Hinweise darauf, dass die Zahlen auch hier im Land gestiegen sind.