Polizei in SH will mit WhatsApp-Kanal gegen Fakenews vorgehen
Bürger können künftig einen Kanal der Landespolizei Schleswig-Holstein bei Whats App abonnieren und Nachrichten direkt empfangen. Die Themen, die vermittelt werden sollen, sind ganz unterschiedlich.
Eine Bombenentschärfung, ein Großereignis mit Straßensperrungen oder eine Betrugsmasche: All diese Informationen möchte die Landespolizei gerne aus erster Hand vermitteln. Das tut sie jetzt auch schon, allerdings über Soziale Medien wie Facebook, Instagram oder X. Das Problem dort: Die Meldungen werden laut dem Sprecher der Landespolizei, Jan Winkler, oft kommentiert - und das nicht immer im Sinne der Landespolizei.
Landespolizei: Diskussionen laufen häufig aus dem Ruder
Diskussionen laufen dem Polizeisprecher zufolge nicht immer friedlich ab - man könne sogar von einer verrohten Diskussionskultur sprechen: "Häufig ist das so, dass die Diskussionen - in Anführungsstrichen - aus dem Ruder laufen und die Information, die wir verbreiten wollen, gar nicht mehr so im Fokus steht."
Ziel: Gerüchte und Falschmeldungen verhindern
Es wird spekuliert - es entstehen Gerüchte, eventuell sogar Falschmeldungen, und am Ende machen sich Ängste in der Bevölkerung breit. Ein Beispiel: In der Vergangenheit wurde Panik verbreitet, als es um vermeintliche Bedrohungslagen an Schulen ging. "Das geht dann in Gerüchtelagen hinein, in Spekulationen, die wir dann da auch gar nicht mehr einfangen können, egal wieviel wir da vielleicht auch selber kommentieren", sagt Jan Winkler NDR Schleswig-Holstein. Der neue Whats-App-Channel bietet laut Winkler einen großen Vorteil: Die User können zwar zum Beispiel einen Emoji schicken, aber nicht kommentieren.
Startschwierigkeiten bei Einrichtung des Kanals
Zurzeit ist es noch ein bisschen kompliziert, an den neuen Channel heranzukommen, da er von Whats App noch nicht verifiziert wurde. So lange ist er nicht über die Kanal-Suche im Reiter Aktuelles zu finden und kann nur über den Link https://www.whatsapp.com/channel/0029VaYkf1yBPzjVwLOxyO0Z abonniert werden.
Landespolizei hat 215.000 Abonnenten über Social Media
Die Landespolizei ist seit 2015 in den Sozialen Medien vertreten. Es folgen ihr auf allen Kanälen nach eigenen Angaben etwa 215.000 Abonnenten. Wöchentlich werden für Beiträge regelmäßig etwa 400.000 Accounts erreicht, in der Spitze können es bis zu 1,5 Millionen erreichte Accounts sein.