Kürzungen: Sozialverbände fürchten um Bufdi- und FSJ-Stellen
Die Bundesregierung will bis 2025 bundesweit mehr als 100 Millionen Euro im Freiwilligendienst einsparen. Dagegen haben am Montag auch in Schleswig-Holstein Sozialverbände demonstriert.
Um gegen die geplanten Kürzungen bei Freiwilligendiensten zu demonstrieren, hat es am Montag auch in Schleswig-Holstein mehrere Aktionen von Sozialverbänden gegeben. Unter anderem gab es eine Mahnwache am Kieler Hauptbahnhof.
Im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder im Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) arbeiten meist junge Menschen zum Beispiel in Sportvereinen, Museen, Pflegeeinrichtungen oder in ökologischen Bereichen. Dafür bekommen sie monatlich ein Taschengeld in Höhe von maximal 438 Euro. Nun plant der Bund, die Mittel stark zu kürzen. Damit würde bis 2025 jede dritte FSJ- und Bufdi-Stelle wegfallen, schätzt der paritätische Wohlfahrtsverband in Schleswig-Holstein.
Freiwillige ermöglichen Wattwanderungen für Kinder
Eine Organisation, die sehr auf das Engagement von FSJ-lern und Bufdis angewiesen ist, ist die Schutzstation Wattenmeer. Nach Angaben der Station arbeiten dort jährlich 100 Freiwillige. Diese würden unter anderem für mehr als 100.000 Kinder im Jahr Wattwanderungen möglich machen. Dies wäre ohne Freiwillige nicht mehr möglich, so der Vorsitzende der Station in einem offenen Brief. Durch ihre Arbeit würden Freiwillige Fachkräfte entlasten. Außerdem würden sie zusätzliche Angebote schaffen, betont der paritätische Wohlfahrtsverband.
Die Bundesregierung will bis 2025 bundesweit mehr als 100 Millionen Euro im Freiwilligendienst einsparen. Im Haushaltsplan für 2024 sind im Bereich des Freiwilligendienstes Kürzungen in Höhe von insgesamt 78 Millionen Euro geplant. Die Bundesregierung begründet die geplanten Kürzungen mit der "auf längere Sicht schwierigen Haushaltssituation des Bundes". Der Bundestag entscheidet Mitte November über den Haushalt des kommenden Jahres.