Philippi kritisiert geplante Kürzung bei Freiwilligendienst
Niedersachsens Sozialminister Philippi (SPD) hält nichts von den Kürzungsplänen der Bundesregierung beim Freiwilligendienst. Diese seien eine "wirklich schlechte Idee".
Die angedachten Einsparungen schwächten soziale Einrichtungen, Seniorenheime, Kitas und Schulen, aber auch Kultur, Sport und Naturschutz, sagte SPD-Politiker Andreas Philippi der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ). Zudem seien die Pläne ein fatales Signal an engagierte junge Menschen. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte Anfang Juli angekündigt, dass zu bereits geplanten Einsparungen fürs kommende Jahr eine weitere Absenkung der Mittel für 2025 hinzu komme. Die Zuschüsse sollen in den nächsten zwei Jahren demnach um rund 35 Prozent gekürzt werden. Zum Freiwilligendienst gehören unter anderem das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und das Freiwillige Ökologische Jahr (FSJ).
Philippi lehnt sozialen Pflichtdienst ab
Der Freiwilligendienst sei ein Türöffner zu sozialen Berufen. Philippi warnte davor, jungen Menschen diesen ersten Kontakt zu erschweren. "Dabei haben wir vor allem in Pflege- und Erziehungsberufen einen eklatanten Fachkräftemangel", sagte der Minister der HAZ. Von der Idee eines sozialen Pflichtdienstes halte er nichts: "Wenn wir es nicht einmal schaffen, ausreichend freiwillige Angebote für alle, die sich für die Gemeinschaft einbringen möchten, bereitzuhalten, dann können wir auch keine Pflicht einfordern."
Land fördert Freiwilligendienst mit rund 700.000 Euro
Rund 4.000 junge Frauen und Männer engagieren sich in Niedersachsen in Jugendfreiwilligendiensten, wie die Zeitung unter Berufung auf das Sozialministerium schreibt. Das Land fördere das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) jährlich mit 737.000 Euro.