Kürzungen gefährden Freiwilligen-Dienste in Niedersachsen
Die Bundeszuschüsse für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligen-Dienst sollen um fast 80 Millionen Euro gekürzt werden. Für die Freiwilligen-Dienste in Niedersachsen hätte das gravierende Folgen.
Die niedersächsischen Landesverbände der Diakonie, des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und des Deutschen Roten Kreuzes befürchten, dass sie im schlimmsten Fall Plätze streichen müssen, sollten die geplanten Kürzungen tatsächlich vom Bundestag beschlossen werden. Diese drei Verbände bieten bisher viele Plätze für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligen-Dienst in Niedersachsen an.
Weniger Geld könnte zu weniger Stellen führen
Der Paritätische Wohlfahrtsverband zum Beispiel hat in Niedersachsen rund 1.200 Stellen unter anderem in der Kinder- und Jugendarbeit, in Krankenhäusern und in Alten- und Pflegeheimen. Wenn die Bundeszuschüsse wie im Haushaltsentwurf vorgesehen um ein Viertel gekürzt werden sollten, dann könnten rund 250 Stellen wegfallen, heißt es vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Und auch die Diakonie Niedersachsen ist sich nicht sicher, ob sie ihre bisher rund 800 Freiwilligen in Kitas oder in der Behindertenhilfe noch wird halten können. Die Bundeszuschüsse machen mehr als ein Drittel der Kosten für diese Stellen aus. Das finden die Verbände schon heute äußerst knapp bemessen.
Verbände können Kürzungen nicht auffangen
Werden die Zuschüsse tatsächlich massiv gekürzt, sei das von den Verbänden nicht aufzufangen, heißt es. Die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtverbandes, Kerstin Tack, kann nicht nachvollziehen, wie man auf der einen Seite darüber diskutiert, ein soziales Pflichtjahr einführen zu wollen und auf der anderen Seite die Mittel für bereits existierende Freiwilligen-Dienste kürzen will.