Kolumne: Good News zum Wochenende
Grauer Himmel, Kälte, Weltschmerz. Trotzdem passieren um uns herum ständig auch gute, inspirierende Dinge, von denen wir aber leider viel zu wenig mitkriegen. Unsere Kolumnistin will das ändern und hat wieder gesammelt, für Sie und für sich selbst.
Ich liebe Analogien. Gerade wenn es um komplizierte Dinge geht, ist der Vergleich zwischen zwei unerwartet unterschiedlichen Dingen echt hilfreich. Zum Beispiel können wir uns den Strom an Informationen, dem wir täglich ausgesetzt sind, wie ein All-inclusive-Buffet vorstellen. Ein Buffet aus Nachrichten und Meldungen, das uns speicheltropfend anzieht, zu Maßlosigkeit verführt und im Anschluss übersättigt und frustriert zurücklässt.
Weil wir uns der Weltlage als mündige Bürger aber nicht vollends entziehen können, geht es mal wieder um die Dosis, die das Gift macht. Für Nachrichten gilt die gleiche Regel wie im Speisesaal: man sollte nur so viel nehmen, wie man essen kann. Eine Ausnahme: Der anschließende Text. Er ist der köstliche, bunte und vor allem gesunde Salat, bei dem wir für unser eigenes Wohlergehen nach Herzenslust zulangen können - und sollen.
Was nebenher bei uns alles Gutes geschah
Ehrenamtliche Frauen in Schleswig-Holstein geehrt
Wer ein Ehrenamt ausübt, übernimmt soziale Verantwortung und hat die Chance, Dinge zu bewegen und nachhaltig zu verändern. In Schleswig-Holstein tun das rund eine Million Menschen - etwa die Hälfte davon Frauen. Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März ehrten die stellvertretende Ministerpräsidentin Monika Heinold und Gleichstellungsministerin Aminata Touré (beide Grüne) in Pronsdorf (Kreis Segeberg) rund 100 ehrenamtliche Frauen für ihren Einsatz.
Internationale Wochen gegen Rassismus in Schleswig-Holstein
Rassismus und Diskriminierung sind Erfahrungen, die Menschen auch bei uns im Norden fast täglich erleben müssen. Vom 11. bis 24. März beteiligt sich das Kieler Referat für Migration zusammen mit vielen Akteurinnen und Akteuren an den Internationalen Wochen gegen Rassismus SH. Auf dem Programm stehen diesmal Workshops und eine besondere Kulturnacht. Am Donnerstag, 14. März, wird zum Beispiel mit der Veranstaltung "Rassismus - doch nicht in Kiel?!" der aktuelle Forschungsstand zum Thema Mehrfachdiskriminierung in der Einwanderungsgesellschaft vorgestellt.
Recht auf Nichterreichbarkeit nach Feierabend
Australien hat ein neues Gesetz zum "Recht auf Nichterreichbarkeit" verabschiedet: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen nach Feierabend nicht mehr beruflich kontaktiert werden. Das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein hatte im September 2022 in einem Fall bereits ähnlich entschieden. Anja Piel, Bundesvorstandsmitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), hatte die Entscheidung damals gelobt. Arbeitgeber, die von ihren Beschäftigten in der Freizeit Arbeit und Erreichbarkeit erwarteten, seien auf dem Holzweg. "Keine Arbeitnehmerin und kein Arbeitnehmer muss in der Freizeit SMS lesen oder sonstige Anfragen beantworten. Damit erbringt man nämlich Arbeitsleistung und das ist Arbeitszeit", teilte Piel mit.
Unternehmen in SH gründen Verein: "Wirtschaft für einen weltoffenen Norden"
Was kann, was muss die Wirtschaft leisten, um die Demokratie zu verteidigen? So einiges haben sich knapp 100 schleswig-holsteinische Unternehmerinnen und Unternehmer gedacht.Am vergangenen Montag gründeten sie den Verein "Wirtschaft für einen weltoffenen Norden". Nach eigenen Angaben wurden sie auch motiviert durch die Demos gegen Rechtsextremismus im Land.
Weg mit dem Müll - zum dreißigsten Mal!
An diesem Wochenende wird angepackt: Der Schleswig-Holsteinische Gemeindetag und der Städteverband SH habenzum dreißigsten Mal aufgerufen, am Aktionstag "Unser sauberes Schleswig-Holstein" Parks, Küsten und Straßen von Müll zu befreien. An der landesweiten Sammelaktion, die 1994 ins Leben gerufen wurde, beteiligen sich demnach in der Regel mehr als 20.000 Müllsammlerinnen und -sammler in rund 200 Städten und Gemeinden. Allein in Flensburg kamen so bei der Frühjahrsputzaktion mehr als 2,2 Tonnen Müll zusammen.
Spaziergänger rettet zwei Fischotter-Babys
Spaziergänger hatten zwei kleine Otter-Welpen allein auf einem Weg in Niebüll (Kreis Nordfriesland) gefunden. Dort hätten sie stundenlang laut nach ihrer Mutter gerufen, hieß es. Mittlerweile haben die beiden, die Harvey und Hazel genannt wurden, sich in einer Wildtierstation im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein gut eingelebt. "Sie haben regen Appetit, wachsen und nehmen an Gewicht zu", wird Katharina Erdmann vom Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop zitiert. Das Männchen und das Weibchen, vermutlich Geschwister, sind den Angaben zufolge etwa sieben Wochen alt.
Lösung für Rohstoff-Mangel? Kieler Firma recycelt Bauschutt
Oft ist es in Deutschland nicht zulässig, gebrauchte Baustoffe zu verwenden. Dabei stammt mehr als die Hälfte des Abfalls bundesweit vom Bau - und auch 30 bis 40 Prozent des CO2-Ausstoßes. Der Recyclinghof der Firma Glindemann in Kiel will das jetzt ändern. "Bauschutt ist hochwertiges Recycling-Material", sagt Dominik Hacker, Ingenieur der Glindemann Gruppe. Das Unternehmen produziert aus alten Baustoffen neue. Passenderweise findet am Donnerstag, den 14. März eine Diskussion mit den international bedeutenden Architekten Prof. Matthias Sauerbruch und Prof. Dr. Dr. Werner Sobek zum Thema "Klimagerechtes und nachhaltiges Bauen" im Forum Baukultur Kiel, Waisenhofstraße 3, Kiel statt.
Märchen für Erwachsene: "Ungeahnte Kraftquelle"
"Es war einmal" und "Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute: Dass Märchen auch etwas für Erwachsene sind, möchte die promovierte Diplom-Psychologin Petra Hänert vermitteln. Auf Nachfrage erklärt sie, dass uns Märchen Kraft spenden können. "Es geht darum, dass sie Themen behandeln, die wir alle kennen", erklärt sie. Übers Leben, Tod und andere Gewissheiten soll es am Sonnabend, 16. März, in der Kapelle des Nordfriedhofes, Westring 481 in Kiel gehen. Dazu wird es laut der Veranstalter "musikalische Zwischenklänge und gemalte Impressionen" geben. Der märchenhafte Abend steht unter dem Motto "Von klugen Frauen, schwachen Männern und anderen Unmöglichkeiten". Die Teilnahme ist kostenfrei.