Mehr als 100 Teilnehmer waren beim ersten Schulkongress in Lüneburg dabei © Kzenon Foto: Fotolia
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AUDIO: Ein Grund laut Philologenverband SH: der demografische Wandel (1 Min)

Immer weniger Studienberechtigte in Schleswig-Holstein

Stand: 02.03.2025 06:00 Uhr

Nach der Schule studieren: In Schleswig-Holstein können das immer weniger Schulabgänger. Die Zahl der Studienberechtigten sinkt seit Jahren. Die Gründe sind offenbar vielfältig.

von Hauke Bülow

12.900 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Jahr ihr Abi- oder Fachabitur in Schleswig-Holstein abgelegt. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Ein Minus von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und ein Trend, der sich seit Jahren beinahe bundesweit fortsetzt. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hessen haben im vergangenen Jahr mehr Schüler die Fachhochschul- oder Hochschulreife erlangt.

Philologenverband SH: Gründe sind vielfältig

Wie es dazu kommt, das sei schwer zu sagen, so Kirsten Schmöckel, Vorsitzende des Philologenverbands Schleswig-Holstein. Es könnte der demografische Wandel sein, vermutet sie. "Weniger junge Menschen im entsprechenden Alter führen zwangsläufig zu einer geringeren Anzahl an potenziellen Studierenden", sagt Schmöckel. Aber auch die schwindende Motivation der Schüler trage dazu bei: "Wir bemerken, dass die Leistungsfähigkeit deutlich zurückgegangen ist." Die Standards in der Oberstufe müssten aber erreicht werden. Insgesamt sollte das Thema jedoch nicht überbewertet werden. Ein Minus von 2,7 Prozent sei kein sehr hoher Rückgang, so Schmöckel.

Kultusministerkonferenz erwartet wieder steigende Studierendenzahlen

Die Kultusministerkonferenz sieht einen weiteren Grund für die sinkende Zahl an Studienberechtigten auch in der Rückkehr zum Abitur nach 13 Schuljahren, für das sich unter anderem Schleswig-Holstein entschieden hatte. Damit würden zunächst weniger Studienberechtigte von den Schulen abgehen. In den kommenden zehn Jahren rechnen die Bildungsminister dagegen wieder mit einem Anstieg. Den Prognosen der Kultusministerkonferenz zufolge steigt die Schülerzahl in Deutschland von heute rund elf auf zwölf Millionen im Jahr 2035. Gründe seien die Zuwanderung und die Entwicklung der Geburtenzahlen. Entsprechend dürfte auch die Zahl der Studienberechtigten mit ansteigen.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 02.03.2025 | 08:00 Uhr

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